Impressum

Samstag, 1. Dezember 2012

"Zamonien" von Anja Dollinger und Walter Moers

Pflichtlektüre für alle Zamonier! Am besten auswendig lernen und jedem Nichtzamonier solange daraus rezitieren bis er zamoniert!!!



Das umfangreiche Lexikon „Zamonien“, von Anja Dollinger und Walter Moers, erschienen 2012 im Knaus-Verlag erklärt uns Zamoniern unser Leben, unsere Freunde, unsere Feinde und unser Nachtwissen, denn Wissen ist Nacht!!!

Auf etwa 300 Seiten, in über 150 Artikeln werden sämtliche Orte, Figuren und Phänomene des mythenumwobenen Kontinents, die in den bisher erschienenen Zamonienwerken eine Rolle spielen, erklärt. Da viele Charaktere oder Sachgebiete in mehreren der Zamonienromane auftauchen, kann man das nun vorliegende Lexikon als Nachschlagewerk oder als Lehrbuch verstehen und die Verknüpfungen besser nachvollziehen. Man kann es aber auch ganz ohne Vorwissen genießen und von Seite zu Seite mehr über den phantastischen Kontinent lernen.

Es ist ein großartiges Lexikon, auf das wir Zamonier lange gewartet haben, aber nicht zu verwechseln mit Prof. Dr. Abdul Nachtigallers „Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung“, denn im Gegensatz zu Nachtigaller erklären Dollinger und Moers nicht nur die Dinge, sondern stellen Zusammenhänge dar und verweisen auch auf die Quellen.
Darüber hinaus ist das Lexikon fantastisch illustriert und sehr übersichtlich gestaltet. Es wird als Hardcover verkauft und macht sich optisch sehr gut auf meinem Zamonien-Altar.

Wer nicht schon alle Zamonien-Bücher in-und auswendig kennt, bekommt durch das Lexikon große Lust sich mit dem Blaubär, Rumo, Mythenmetz und Ensel&Krete in sein Kämmerchen zurückzuziehen um dieses Versäumnis nachzuholen. Aber auch ich, die alle Bücher zuhause und natürlich gelesen hat, bekomme Lust meine Kenntnisse aufzufrischen und bisher unentdeckte Zusammenhänge zu finden. Da es viel auf und um Zamonien zu entdecken gibt, freue ich mich sehr, dass das Lexikon mir hilft, mein Wissen noch zu erweitern.

Natürlich bekommt das Buch von mir volle Punktzahl, denn es beinhaltet alles, was ich als Zamonier wissen muss und vor allem wissen will!!!

"Frettsack" von Murmel Clausen

Für ein Debüt okay, aber da ist nach oben noch viel Platz


„Frettsack“ ist das 2012 bei Heyne erschienene Debüt von Murmel Clausen. Es ist die Geschichte von Jens Fischer, der aus Geldmangel Samen spendet, dann aber von einem Frettchen unfruchtbar gemacht wird und dann bei der Samenbank einbricht um herauszufinden, ob er schon irgendwo Vater ist.

 Titel und Cover haben mich schwer begeistert, die Kaufentscheidung fiel mir also sehr leicht.

Ich erwartete ein Witze-Feuerwerk alá Tommy Jaud, würde den Autor aber nochmal in die Jaud-Schule schicken.
Der Anfang ist auch recht lustig, aber schon bald ist das Gag-Pulver verschossen und mir wurde langweilig, so dass ich das Buch nach der Hälfte abgebrochen habe.
Schade, dass das Äußere mehr verspricht als das Innere gehalten hat.
Die Idee fand ich witzig, aber als das Dilemma geschehen war, mündete die Geschichte in ein chaotische Liebesgeschichte, die mich zeitweise richtiggehend genervt hat.
Ich vergebe trotzdem 3 von 5 Sternen, denn Cover und Titel sind toll, der Anfang war lustig und sicher gefällt es Leuten, die keine anspruchsvolle Literatur erwarten.
 

Donnerstag, 29. November 2012

"Meeresschatten" von Leonie Jockusch

Ein fesselnder Pageturner, der seines Gleichen sucht! Dieser atemberaubende Urban-Fantasy-Roman schwappte wie eine gewaltige Monsterwelle über mich und lässt mich nicht mehr los!

Leonie Jockusch und der Schwarzkopf&Schwarzkopf-Verlag veröffentlichten 2012 mit „Meeresschatten“ ein Debüt der Extraklasse!!!



Die 17jährige Jo zieht von Hamburg nach Südengland, wo sie einen Großteil ihrer Kindheit verbracht hat. Sie liebt das Meer und geht täglich zu ihrem Lieblingsstrand. Eines Abends beobachtet sie wie ein junger Mann am gefährlichen Felsen herum klettert. In den nächsten Tagen begegnet sie ihm immer wieder und versucht herauszufinden, wer er ist. Als sie ihm zu nahe kommt, warnt er sie sich vom Felsen fernzuhalten, aber sie ist schon viel zu sehr in seinen Bann geraten…

Mehr möchte ich zum Inhalt nicht sagen, denn ich befürchte, dass ich mich verplappern könnte. Lest es einfach selbst, es lohnt sich nicht nur, es sollte sogar Pflicht sein!!! Ich bin mir sicher, dass es jedem von Euch gefallen wird, denn das Buch beinhaltet für jeden was: eine kribbelnde Liebe, beflügelte Fantasie, dunkle Mystik, hervorragende Landschaftsbeschreibungen, ein ständig mitschwingender Gruselfaktor und größte Spannung bis zur allerletzten Seite!

Noch nie fiel es mir so schwer meine Gefühle für ein Buch in Worte zu fassen. Mir fehlen einfach einige Superlative in meinem Wortschatz, die umschreiben können was dieses Buch in mir ausgelöst hat. Die Geschichte von Jo und Fergan ist so unglaublich schön, dass ich mit gutem Gewissen sagen kann, dass ich voll und ganz in dieses Buch verliebt bin. Die Story ist perfekt, sie ist rund, sie macht süchtig. Mein Herz schlug schon heftig beim Betrachten und Befühlen des exorbitanten Covers, noch heftiger während des Verschlingens und auch noch jede Sekunde in der ich an Jo und Fergan zurück denke!!! Einige Male schlug es sogar sehr unregelmäßig, denn ich lese äußerst selten scary Literatur, aber ich habe es überlebt und bin glücklich diese Erfahrung gemacht zu haben.

Der Schreibstil von Leonie Jockusch ist erstklassig, sie versteht es ihre Leser an die Geschichte zu fesseln und ihnen den Atem zu rauben! Zu Beginn des Buches findet der Leser eine Zeichnung von Silver Glen, die ihm hilft sich im Handlungsort zu orientieren. Die Geschichte ist in 30 Kapitel unterteilt, die jeweils einen ganz eigenen Spannungsbogen haben. Auch hier waren die großartigen Buchgestalter am Werk, denn jedes Kapitel wird von einem wundervollen Meeresbild eingeleitet.

Am besten hat mir gefallen wie die beiden Hauptfiguren miteinander umgehen, es ist immer eine ganz besondere Spannung zwischen den beiden, ihre Wortwechsel haben stets eine Prise Flirt und etwas Magisches. Beim Lesen entfloh mir des Öfteren ein verzücktes Quieken, wenn die beiden aufeinander trafen!

Die Geschichte ist zwar in sich komplett schlüssig, dennoch lässt sie den Leser am Ende mit vielen Gedanken zurück, die durchaus in einer Fortsetzung münden könnten, was sag ich… sollten!

Besonderen Dank und ein großes Lob geht von mir an den Schwarzkopf&Schwarzkopf Verlag, der mit seiner Herzklopfen Fantasy eine eigene Ecke in meinem Bücherregal verdient hat, die auch schon mit 3 wundervollen Büchern belegt ist (aber da ist noch Platz für mehr!!!). Hut ab, dass ihr derartige Talente ausfindig macht und uns Lesern damit wertvolleres als Diamanten schenkt!!!

Dieses Buch hat definitiv mehr als volle Punktzahl verdient, denn die Idee ist außergewöhnlich und hervorragend umgesetzt. Ich erwarte sehnsüchtig die Folgewerke dieser vielversprechenden Autorin!!!

Mittwoch, 21. November 2012

"Der himmlische Weihnachtshund" - Petra Schier

Schon als Kind hab ich mir ein großes Hunderudel aus mindestens 7 verschiedenen Hunden gewünscht… jetzt hab ich ein solches schon mal auf emotionaler Ebene.



Mit „Ein himmlischer Weihnachtshund“ präsentiert uns Petra Schier im Jahr 2012 ihr siebtes Weihnachtshundebuch, welches bei Rütten&Loening erschienen ist.

Auch diesmal ist es eine perfekte Geschichte für (vor-)weihnachtliche Gefühle. Der kleine Michael schreibt dem Weihnachtsmann, dass er sich einen Hund wünscht. Als dieser Wunsch nicht in Erfüllung geht und auch noch Michaels beste Freundin wegzieht, fühlt er sich ganz allein. Viele Jahre später findet der Weihnachtsmann bei Renovierungsaufgaben diesen Wunschzettel und versucht mit Hilfe seiner Elfen dieses Versäumnis wieder gut zu machen. „Keks“ ist die Labradorhündin, die die Welt von Michael erst mächtig aufwirbelt, dann aber in himmlische Bahnen leitet…

Wie alle bisherigen Weihnachtshunde hat sich auch „Keks“ extrem schnell und tief in mein Herz geschlichen. Aber auch Leser, die sich wenig bis gar nicht mit Hunden auskennen, werden sich in dieser romantischen und zeitweise auch sehr witzigen Geschichte wohl fühlen.

Petra Schier ist für mich eine Vollblutautorin. Sie schreibt in den unterschiedlichsten Genres und begeistert in jedem ihre Leser. Ihr Multitalent tobt sie in den Weihnachtsgeschichten, historischen Romanen aus verschiedenen Epochen und unter ihrem Pseudonym Mila Roth Action-Romance aus. Darüber hinaus veröffentlicht sie Leitfäden für Autoren und unterstützt damit zukünftige Kollegen. Sie versteht ihr Handwerk und mich begeistert besonders, dass sie in jedem Genre einen ganz eigenen, unvergleichbaren Stil hat.

Also liebe Leser wirklich guter, deutscher Literatur: merkt euch den Namen Petra Schier! In ihrem umfangreichen Angebot findet sich für jeden mindestens eine passende Buchreihe!

Für den himmlischen Weihnachtshund gibt es von mir volle Punktzahl, denn es ist ein Buch zum Verlieben, zum Aufwärmen und Entspannen, zum Sammeln und zum Verschenken!!!

Fazit: Mein Leben mit 7 Weihnachtshunden zu teilen ist wunderschön!!! ABER!!! Ich öffne mein Herz liebend gern auch noch für alle kommenden Weihnachtshundegeschichten von Petra Schier!
 

Samstag, 3. November 2012

Juli Rautenberg: "Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil"

„Wo nur Rasenmäher wohnen, haben’s Blumen ganz schön schwer.“







„Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil“ von Juli Rautenberg, erschienen 2012 bei blanvalet,  ist hundertprozentig ein Buch nach meinem Geschmack. Es ist die wahre Geschichte der Autorin, ihres Freundes, des Beziehungsschnittlauchs Eberhard und eines fetten Adoptivkater.

Juli Rautenberg erzählt uns  von der Anfangszeit ihrer frischen Beziehung mit Konrad, die neben jeder Menge Hochs und Tiefs auch Eifersucht auf die Ex, die gruseligsten Geschenke, schräges Kennenlernen von Schwiegereltern und einen Haufen peinlicher Situationen enthält. Aber die Hauptrolle spielt die Liebe, die nicht in jedem Moment schön und rosig, aber dafür immer echt ist.

Das Buch sprüht vor Wortwitz und guter Rhetorik. Es hat mich zu einer Premiere animiert, denn ich habe einige Passagen meinem Freund vorgelesen, der sich ebenfalls vor Lachen gekringelt hat. Die witzigen Geschichten sind sehr gut pointiert.  Für jeden Monat gibt es ein Kapitel und die Unterkapitel in Tagebuchform mit witzigen Überschriften/Sprüchen finde ich eine sehr gelungene Umsetzung.
Meine persönlichen Lieblingsstellen waren der Vergleich der Facebook-Profilierung mit denen von Promis, Juli’s Definition von Liebe und die Liebeserklärung an Konrad mit allen positiven und negativen Eigenschaften. Aber das absolute Highlight war für mich der Satz: „Wo nur Rasenmäher wohnen, haben’s Blumen ganz schön schwer.“  In den weniger schönen Phasen der jungen Liebe habe ich mit dem Paar gelitten und es ging mir persönlich sehr nahe, was ich als große Kunst der Autorin empfinde.

So eine Freundin wie Juli, zumindest so wie ich sie aus dem Buch kennenlernen durfte,  kann man sich nur wünschen, sie ist chaotisch, witzig, schlau, fantasievoll und absolut liebenswert, aber vor allem zu jeder Zeit authentisch. Ich habe mich in sehr vielen Episoden wieder erkannt und fand sehr gelungen, dass Juli mir Antworten auf Fragen und Gedanken lieferte, mit denen ich mir selbst schon einige Nächte um die Ohren geschlagen habe.

Den Vorgänger „12 Monate, 17 Kerle und ein Happy End" (Eichborn Verlag)  hab ich schon nach wenigen Seiten bestellt, weil der Witz, der Stil und das Lesevergnügen einfach hochgradig gut sind. Nach dem Bestellen hab ich mir dann angeschaut um was es im Vorgänger geht, nämlich um die Suche nach dem richtigen Kerl, einem Experiment und dessen ausführliche Beschreibung. Das kann nur urkomisch sein… und wie wir jetzt schon wissen, war es ja erfolgreich.

Ich empfehle das Buch uneingeschränkt jeder Frau zwischen 16 und 66, die sich mit guter Literatur amüsieren will und dabei großen Wert auf intelligente Schreibweise legt. Am besten ihr rennt jetzt in den Buchladen eures Vertrauens oder bestellt das Buch gleich direkt beim Verlag: http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Ich-nehme-alles-zurueck-und-behaupte-das-Gegenteil/Juli-Rautenberg/e400916.rhd?edi=400916 !

Hoffentlich schreibt Juli bald ein Buch über die nächsten Jahre ihrer Liebe und bekommt viele, viele Kinder, die sie jedes Mal auch zu einem Buch motivieren.  Oder über Freunde, Nachbarn oder wen auch immer… denn von diesem fantastischen Schreibstil kann ich gar nicht genug bekommen!!!

Montag, 22. Oktober 2012

"Ausgefressen" von Moritz Matthies

Ray ist ein Erdmännchen im Berliner Zoo und er erzählt uns im Buch


"Ausgefressen" von Moritz Matthies, 2012 erschienen im Scherz-Verlag, die Geschichte von sich und seinem Clan, seinen Mitbewohnern und einer ominösen Mordserie, in der er zusammen mit einem menschlichen Privatdetektiv ermittelt.

Als Erdmännchen ist Ray zum Observieren, Schnüffeln und Buddeln geboren. Als im Zoo Berlin nach einem Mann gesucht wird und 3 Leichen gefunden werden, sind Ray und seine Familie mittendrin in einem Kriminalfall. Auf die Hilfe der stupiden Flamingos oder der brutalen Gorillas kann Ray nicht zählen. Auch der Großteil seines Clans ist mehr an Fortpflanzung interessiert als an Detektivarbeit. Aber mit dem Alkoholiker Phil versucht Ray den Fall zu lösen.

Allein das Cover und der Klappentext haben mich magisch angezogen. Ich bin Dauerzoo-Besucher und an jeglicher Tierliteratur interessiert. Wenn sie dann noch witzig ist, ist es genau richtig. Dass "Carlos aus >Hummeldumm< das Buch empfielhlt, war für mich das schlagende Kaufargument.

In 20 Kapiteln auf 270 Seiten war ich hin und hergerissen. Einerseits fand ich die Idee wirklich gut und ich hab mich amüsiert wie sozialkritisch Ray ist. Aber andererseits hab ich mich geärgert wieviel Blödsinn da teilweise steht. Klar ist künstlerische Freiheit wichtig, aber Inzucht im Zoo muss man nicht positiv hervorheben, auch nicht, wenn es lustig sein soll, und Berggorillas gibt es in keinem Zoo, auch gibts in Berlin keine Gnus. Auch ist eine derartig große Population an Erdmännchen unrealistisch, ebenso wie teilweise die Wege die Ray gelaufen ist. Etwas mehr Recherche hätte da sehr gut getan.

Gut fand ich, dass sehr menschliche Themen behandelt wurden, Eifersucht, Betrug, Alkoholismus können auch in einem scheinbar lustigen Buch gut untergebracht werden.

Alles in allem fand ich das Buch mittelmäßig. Es las sich sehr fließend und ab und zu hab ich ein wenig geschmunzelt, aber ich habe bei Weitem mehr erwartet.
 

Sonntag, 21. Oktober 2012

"Glücksallergie" von Pascale Graff

Bei "Glücksallergie" von Pascale Graff, erschienen 2012 bei Amelie/Schwarzkopf-Schwarzkopf handelt es sich um typische Frauenliteratur. Es erzählt die Geschichte von der 35 jährigen Patrizia, die glaubt unter einer Glücksallergie zu leiden und sich deshalb regelmäßig mit einem befreundeten Psychotherapeuten trifft.



Patrizia ist eine sehr neurotische Person, die von einem Fettnapf in den nächsten trampelt und ihr Leben danach ausrichtet, was sie denkt, was man von ihr erwartet. Sie lernt einen Traumprinzen kennen mit dem sie eine Beziehung eingeht. Er ist Schwiegermutter's Liebling und will Patrizia sogar heiraten. Doch Patrizia verbiegt sich völlig, sie präsentiert ihm nichts von Ihrem wahren Ich, sondern gibt nur preis, was in sein Weltbild passt. Das wahre Ich lernt nur ihr Psychotherapeut kennen. Völlig klar, dass das nicht lange gut gehen kann...

Das Buch las ich zwar, aber umgehauen hat es mich nicht. Relativ schnell wird klar in welche Richtung es geht und es kam keinerlei Spannung auf. Es gibt nichts was es in ähnlicher Literatur nicht schon gab. Patrizia ist mir bis zum Ende nicht wirklich sympathisch, sie war für mich nicht greifbar. Ihre Gefühle und Gedanken äußert sie zwar ununterbrochen, aber das wirkt alles aufgesetzt. Dem Psychotherapeuten hingegen hab ich geglaubt was er sagte.

Das Cover reißt es dann auch nicht mehr raus. Es ist niedlich, aber Tiere auf Covern sind ja auch besonders verkaufsfördernd. Ich persönlich finde es schade, dass man ein Glücksschwein missbraucht um den Verkauf anzukurbeln, wenn aber im Buch selbst kein Tier vorkommt. Klar Symbolik ist wichtig, aber ein Schwein in Gummistiefeln würde auch gut in einen lustigen Bauernhofroman passen.

Der Stil dagegen ist okay, es liest sich sehr flüssig und man kommt schnell voran.

Schade, dass das Buch von mir nur 2 von 5 Sternen bekommt, denn die Idee an sich ist nicht schlecht, mir gefielen sogar die Ansätze der Psychotherapie, nur konnte ich mich nicht mit der Protagonistin identifizieren und Freunde wären wir eher auch nicht geworden.

Mittwoch, 17. Oktober 2012

„Donnerstags im Fetten Hecht“ von Stefan Nink

„Donnerstags im Fetten Hecht“ ist das Romandebüt von Stefan Nink, erschienen 2012 im Limes-Verlag.



Es erzählt die Geschichte von Siebeneisen, der für seinen Freund sieben Verwandte ausfindig macht, die auf der ganzen Welt verstreut sind, damit alle zusammen ein mächtiges Erbe antreten können. Siebeneisen kennt die Welt nur aus seiner NationalGeographic-Sammlung. Die Reise führt ihn und den Leser auf 421 Seiten von Oer-Erkenschwick nach Australien, Nepal, Antarktis, New Orleans, Südafrika, Mongolei, China und Irland.

Der Stil ist sehr außergewöhnlich. Ich wusste von Anfang an, dass ich dieses Buch nicht in 3 Tagen schaffen könnte, denn die Sätze sind so pickepackevoll mit Infos, das liest sich nicht mal so eben nebenbei. Aber nach wenigen Kapiteln hab ich mich daran gewöhnt und genoss es beim Lesen viel zu Lernen. Sehr gut hat mir gefallen, dass wirklich jede Gegend der Welt sehr authentisch, wenn auch teilweise überspitzt, aber immer noch auf eine sympathische Art beschrieben wurde und es sich überall anders angefühlt hat. Der Humor spielt im Buch eine tragende Rolle und ich habe sehr oft laute Lacher produziert, denn die Witze kamen völlig unerwartet und sehr gut pointiert. Zwischendurch wird die Geschichte immer wieder von Emails oder Facebook-Nachrichten unterstützt, was nicht nur sehr modern und witzig, sondern auch ein tolles Stilmittel ist oder es kommt zu spannenden Perspektivwechseln, die das Lesevergnügen noch um einiges steigern.

Das Cover ist wirklich sehr gelungen. Es hat was von Kneipe (Bierdeckel, Flaschenöffner, Kronkorken), aber die Kombination aus dem knalligen Orange und den Farben des Bierdeckels, der die Weltkarte zeigt ist ein echter Eyecatcher!!!

Meine persönlichen Highlights waren die Tiere, die im Buch vorkamen: ein boxendes Känguruh, ein angreifender Geier, ein cholerisches Nashorn, ein sehr besonderer Löwe… ich hab mich scheckig gelacht!!!

Mein Fazit zum Buch: Ich bin stolz auf meine NationalGeographic-Sammlung, denn wie man an Siebeneisen sieht, kann man daraus viel lernen, was man später mal braucht. Das Buch hat mir viel Freude bereitet und ich weiß jetzt welche Orte auf der Welt ich mehr oder weniger selbst sehen will. Das Buch ist sehr gut geeignet für humorvolle Leser, die selbst gerne die Welt bereisen oder es in Form von Büchern tun.

Dienstag, 9. Oktober 2012

"Mama Cool" von Wiebke Busch

Samstag, 22. September 2012

Bloggeraktion zum neuen Buch von Ursula Poznanski


 Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich – Rias Leben könnte nicht besser sein.
Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft.
Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt.

„Die Verratenen“ ist der erste Band einer Trilogie.

Mehr Infos rund ums Buch unter:
www.Ursula-Poznanski.de

Mittwoch, 19. September 2012

"Die Sauerei geht weiter..." von Jörg Nießen



 Humorvolle Helfer hinter den Kulissen



Es gibt mittlerweile unzählige Bücher, die uns Leser hinter die Kulissen der verschiedensten Berufe blicken lassen… aber fast alle haben eins gemeinsam: ich hab kaum eins zuende gelesen, weil sich spätestens nach der Hälfte entweder alles wiederholt oder ich vor Langeweile umkam und meine Berufswahl nicht bereut hab. 

Ganz anders ergeht es mir, wenn ich das nun endlich bei Schwarzkopf&Schwarzkopf erschienene zweite Buch von Jörg Nießen „Die Sauerei geht weiter…“ lese. Ich krieg gar nicht genug von den wahren Geschichten aus dem Alltag eines Lebensretters. Dabei sind es nicht nur die teils sehr skurilen Ereignisse, von denen der Rettungssanitäter erzählt, es ist vorallem das WIE!!! Ich liebe den Wortwitz, die Doppeldeutigkeiten, das spürbare schelmische Grinsen und die Rhetorik dieses Typen. Von mir aus könnte er noch zehn Bücher schreiben, ich würde sie alle verschlingen! Auch wenn er nur erzählen würde, wie er Entenküken über die Strasse hilft, er würde es auf seine derartig geniale, besondere Art und Weise tun! Faszinierend finde ich auch, dass ich keinen Moment das Gefühl habe einem „Geschichtenerzähler“ auf den Leim gegangen zu sein. Ich glaube huntertprozentig was Jörg Nießen berichtet.

Auch dieses Buch hab ich wieder in einem Rutsch gelesen, denn man kann es einfach nicht weglegen. Ich glaube fest daran, dass dieser zweite Teil an den Erfolg des ersten anknüpft und hoffe sehr, dass sowohl Jörg Nießen als auch der Verlag nie müde werden noch mehr zu veröffentlichen!!!

Besonders gut haben mir diesmal die Illustrationen gefallen, die jeden einzelnen Fall perfekt auf den Punkt bringen und das ganze Buch noch auflockern!

Ich empfehle das Buch einfach jedem!!! Zum einen erhält man viele neue Einblicke hinter sonst verschlossene Türen und zum anderen lernt man den Respekt, den wir dieser Berufsgruppe entgegen bringen sollten, denn eines Tages werden sie auch uns aus der Patsche helfen! Und von erstklassigem Humor kann man sowieso nie genug haben!!! Chapeau und Au revoir!

"Hexengesicht" von Heike Schulz



scary, spooky, spannend

 

„Hexengesicht“ ist das 2012 als Herzklopfen-Fantasy bei Schwarzkopf&Schwarzkopf erschienene Debüt von Heike Schulz. 

Es erzählt die Geschichte von Tamara und Josephine, die während einer Klassenfahrt nach Mecklenburg-Vorpommern nicht nur die üblichen Jugenderfahrungen mit Freundschaft, Liebe und Pubertät machen, sondern auch auf das Geheimnis einer längst vergangenen Zeit und dessen düstere Folgen treffen.

Jo und Tamara sind völlig unterschiedlich, Jo ist eher eine Modepüppi, während Tamara sich für Geschichte und Mystik interessiert. Bei einer Besichtigungstour stoßen sie auf das geheimnisvolle Gemälde eines Mädchens, welches vor Hunderten von Jahren als Hexe verfolgt wurde. Doch das Bild bewegt sich und die beiden Mädchen hören Stimmen… Nun recherchieren beide Mädchen eifrig was dahinter steckt und begeben sich in viele  spannende, gruselige und nervenaufreibende Situationen.

Ich wurde auf das Buch aufmerksam, da es sich um Urban-Fantasy handelt und ich seit „Harpyienblut“ von Daniela Ohms von diesem Genre fasziniert bin. Auch bei „Hexengesicht“ hab ich mich selbst als Erwachsene mächtig gegruselt, obwohl es ein Jugendbuch ist, aber im Endeffekt hab ich diesen spooky Faktor sehr genossen. 

Es ist kaum zu glauben, dass es sich hier um ein Debüt handelt, denn nicht nur die Geschichte, sondern auch die Personen und Umgebungsbeschreibungen sind wunderbar ausgearbeitet. Der Schreibstil ist sehr gut, es las sich flüssig und mir gefiel sehr, dass es in Kapitel eingeteilt war, die die Spannung bis an die Spitze trieben. Mir klopfte das Herz oft bis zum Hals und ich erschrak beim Lesen mächtig als ungewohnte Umgebungsgeräusche auftraten, dennoch war es keinerzeit zuviel Aufregung, sodass ich das Buch durchaus als Jugendbuch durchgehen lassen kann. Besonders positiv fielen mir auch die Veränderungen der Jugendlichen auf, es wird jungen Lesern leicht fallen, sich mit deren Problemen zu identifizieren.  Außerordentlich gut fand ich auch, dass es am Ende noch einige Wendungen gibt, die die Spannung bis zur letzten Seite nicht abreißen ließen.

Der Verlag verzichtet auf einen Schutzumschlag und verleiht dem Buch einen samtig weichen Einband, bei dem der Titel golden eingeprägt ist… es ist so unglaublich schön und fühlt sich fantastisch an. Ich hab es „Streichelcover“ genannt, denn ich musste immer wieder über das Buch streicheln, weil es sich so gut anfühlt. 

Alles in allem ist dieses Buch absolut empfehlenswert. Das Innere hält was das Äußere verspricht und ich freue mich sehr auf Heike Schulz‘ Folgewerke und noch mehr Urbanfantasy von Schwarzkopf&Schwarzkopf!

Dienstag, 18. September 2012

"Die Gewürzhändlerin" von Petra Schier

 
„Die Gewürzhändlerin“ von Petra Schier, erschienen 2012 bei rororo ist ein historischer Roman mit Gefühl, Spannung und einer guten Brise Mystik.


Luzia ist einer verwaisten Bauerntochter, die durch gute Kontakte eine Anstellung als Gewürzhändlerin bekommt. Aufgrund ihrer Schönheit, Intelligenz und ihres Selbstbewußtseins interessieren sich nicht nur die verschiedensten Männer für sie, sie wird auch schnell als starke Konkurrentin erkannt und bekommt so manches Hindernis in den Weg gelegt.

Dieses Buch kann man einerseits als die Fortsetzung von „Die Eifelgräfin“, aber auch durchaus als eigenständige Lektüre lesen. Ich kannte den Vorgänger und somit die meisten Personen, die im Buch auftauchen. Ach wie schön war es Luzia, Elisabeth, Anton, Martin und Johann wieder zu treffen... der Einstieg fiel mir wie erwartet sehr leicht. Sehr toll fand ich, dass die Reliquien wieder dabei sind und das Geheimnis darum noch nicht gelüftet wurde. Ich liebe die Geschichte ums Kruzifix, erstens weil sie so magisch ist und zweitens weil sie so spannend geschrieben ist, dass man regelrecht das Pulsieren des Kreuzes oder die Wärme fühlt, Wahnsinn!!!

Sehr gut fand ich auch, dass viele Dinge aus der Eifelgräfin nochmal aufgegriffen wurden... so konnte ich mich wieder schnell einfühlen und mich an einiges erinnern. Für Leser, die die Eifelgräfin nicht kennen, sind diese Aspekte sicher auch sehr hilfreich, weil sie vieles andeuten und erklären!! Die Gewürzhändlerin hat mir genauso gut gefallen wie die Eifelgräfin, wenn nicht sogar noch ein kleines Stück besser, da sie noch abgerundeter und mit mehr Wendungen geschrieben ist.

Ich mochte Luzia schon im ersten Buch, deshalb war ich sehr froh, dass sie im zweiten Buch die Hauptrolle spielt und ich wunderschöne Lesestunden mit ihr verbringen konnte. Ich vermisse sie schon sehr… Aber die Geschichte hat durchaus Potential noch fortgesetzt zu werden und ich wäre ganz sicher einer der Leser!!!

Die Gewürzhändlerin bekommt von mir volle Punktzahl, weil alles perfekt ist: vom Cover über den Schreibstil, der Plot, meine Empfindungen beim Lesen als auch die Sehnsucht nach mehr!!!

Ich empfehle beide Bücher zu lesen und die Autorin zu motivieren noch mehr zu schreiben!!!

Freitag, 14. September 2012

"Karl Konrads heimliches Afrika" - Florian Beckerhoff



Menschen ohne Macke sind Kacke! Auch in Afrika!!! Wo auch immer man sich das denkt! 



„Karl Konrads heimliches Afrika“ von Florian Beckerhoff erschienen 2012 bei List ist ein ganz besonderes Buch. Es ist schrullig und mit einem sehr speziellen Humor ausgestattet, aber dennoch mit wertvollen Weisheiten gespickt, dabei aber sehr flüssig zu lesen.
Karl Konrad pflegt seine alte Mutter im Heimatdorf, während sich der Vater und der jüngere Brüder schon längst nach Afrika in die Freiheit begeben haben. Im Dorf gibt es außer Langeweile, Jammer und Mangel an Abwechslung nix. Es gibt um die 5 Typen und eine Frau, aber die ist von einem Umherreisenden schwanger. Plötzlich kommt eine Postkarte aus Afrika, die die Gemütslage von Karl auf Hochtouren bringt und er daraufhin sein Leben verändern will. Er baut mit Hilfe zweier aus dem Nichts auftauchenden Flüchtlingen „sein Afrika“: er demontiert sein Haus im Dorf und baut es hinterm Wald an einem See wieder auf, organisiert sich 4 Zebras, 1 Flusspferd und 2 Straußen und lebt von nun an noch mehr in seiner eigenen Welt. Aber die Dorfgemeinschaft wittert nach und nach, dass irgendetwas anders ist als zuvor…
Ich mochte dieses Buch wirklich gerne, weil es eben so anders ist. Die Charaktere sind komplett eigenartig, aber man versteht jeden und akzeptiert ihn so wie er ist. Sie haben alle eine gehörige Macke, aber ohne diese wären sie nicht sie selbst. Selbst die Tiere haben wunderbare Charaktere und ich wünschte ich hätte auch eine Esmeralda!
Der Schreibstil ist sehr flüssig und einfach. Die Charaktere sind sehr deutlich gezeichnet. Cover und Titel halten was sie versprechen.
Sicher ist dieses Buch nicht für jeden was, viele verstehen vielleicht den Humor nicht, oder die Aussage, dass man überall seine Träume leben kann, auch wenn man noch so schwere Fussfesseln trägt, man muss es nur wagen.
Von mir erhält das Buch 4 von 5 Sternen, denn es hat mir viele lustige Stunden und jede Menge neue Erkenntnisse gebracht.

Freitag, 24. August 2012

"Frauenheld" - Lutz Schebesta






"Frauenheld" ist das 2012 bei Bastei Lübbe erschienene Debüt von Lutz Schebesta. Es erzählt die Geschichte des 32-jährigen Bastian, der im Internet die große Liebe sucht und auf so manch sonderbare Dame trifft.

Das Cover ist absolut einladend, ein kleiner frecher Dackel lockt immer, derzeit sind Tiercover extrem in, auch wenn im Buch selbst ein Hund nur für ein paar Gassirunden vorkommt und keine wirkliche Rolle spielt.
Der Titel Frauenheld verspricht einen Helden, einen der den Frauen Gutes tut... oder einen der für viele Frauen etwas besonderes ist... aber Basti ist eigentlich nur einer der aus dem großen Angebot die richtige fischen will.
Der Schreibstil ist sehr einfach und wird noch durch Chatgespräche aufgelockert... das Hirn braucht man zum Lesen also nicht einschalten.

Ich habe das Buch gelesen, weil ich einerseits auf Debütantenjagd bin und weil es einen Tag lang als Gratis-Download bei amazon zur Verfügung stand. ZUM GLÜCK!!! Denn Geld in dieses Buch zu investieren hätte mich im Nachhinein geärgert.

Das Buch ist leider nur mittelmäßig. Es ist extrem simpel, es ist sehr vorhersehbar, die Charaktere sind teilweise stark überzogen und Spannung kommt nicht auf. Leider hab ich auch die wirklich großen Lacher vermisst. Okay, ich habe es zu Ende gelesen, weil es doch das ein oder andere Grinsen fördert... aber ich werde es niemandem ans Herz legen.

Ich denke die Zielgruppe sind Männer und Frauen, die selbst schon sehr chaotische Menschen übers Internet kennengelernt haben und mit dem Buch vor Augen geführt bekommen, dass es anderen durchaus auch so geht. Ausserdem ist das Buch für Leute geeignet, die sonst nicht so die großen Leser sind... denn man benötigt für diese Lektüre keinerlei Sinn für Literatur.

Alles in allem bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sternen, denn es ist okay, das Cover reißt viel raus, ab und zu hab ich geschmunzelt und am Ende wurde doch alles gut... so wie ich das selbst erfahren habe, denn nach unzähligen Internetdates, die teilweise noch krasser waren als die im Buch, ist auch mir die Liebe des Lebens begegnet.

Freitag, 17. August 2012

"Sommertöchter" von Lisa-Maria Seydlitz

Freitag, 3. August 2012

"Zimtzuckerherz" von Heike Abibi