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Dienstag, 29. Oktober 2013

Michael Frey Dodillet - Die Herrchen-Bücher



Ich habe kürzlich eine wunderbare Bücherreihe 
aus dem Heyne- Verlag gelesen. 

„Herrchenjahre“, „Herrchen will nur spielen“ und „Herrchenglück“


 könnte man unabhängig voneinander lesen und hätte bei jedem einzelnen Buch viel Freude, aber alle drei hintereinander machen noch mehr Spaß.  


Im ersten Buch „Herrchenjahre“, erschienen 2011, stellt uns der Autor Michael Frey Dodillet (MFD) seine „Schäferhundhundpumakänguruhmischlingshündin“ Luna vor. 
Sie kommt als Häufchen Chaos in seine Familie und mit jedem Erziehungsversuch und jedem neuen Konzept eines anderen Krauses (so heißen sämtliche vermeintliche Hundeexperten) vermehrt sich das Chaos. 
Fast alles was ihr abgewöhnt werden soll, verstärkt sich durch das Training oder klappt anfangs, wird dann jedoch durch eine einzige kleine Inkonsequenz seitens des Halters wieder ruiniert. Er erkennt bald, dass seine Luna kein Problemhund, sondern eine „emotionsflexibel veranlagte Andersbefähigte“ ist.  
Trotzdem ergibt er sich öfter dem Druck der hundehaltenden Gesellschaft und versucht es immer wieder aufs Neue sie umzuerziehen.   

Im zweiten Buch „Herrchen will nur spielen“, erschienen 2012, meldet sich Luna höchstpersönlich zu Wort.
Als Fräulein Rottmeier beantwortet sie die Anfragen Ihrer Hundefreunde, die Probleme mit allzu ambitionierten Hundehaltern (zur Vereinfachung heißen hier alle Heinz und Trulla) haben und lehrt sie wie man ein aufmüpfiger Hund wird. 
Zum Beispiel erfahren Hunde, dass es keine zweibeinigen Alphas gibt, dass Fuss nur ein Wort ist und was man tun kann, wenn der Tierarzt pieksen will. 
Luna berichtet dabei nicht nur von Hundewiesengesprächen, sondern beantwortet auch Briefe und SMS ihre Freunde. Bei der grafischen Darstellung der Problemfälle half ihr „Nathalie Brink“, die durch ihre außerordentlich guten Zeichnungen die Geschichten auf den Punkt bringt. 

Im dritten Buch „Herrchenglück“, erschienen 2013, berichtet wieder MFD, der sich wohl nicht damit abfinden konnte, dass Frau Rottmeier ihm als Kummerkasten den Rang abgelaufen hat. 
Da er der Meinung war, dass sich mit der doppelten Menge Hund die Probleme maximal verdoppeln könnten, holte er sich Verstärkung in Form des Münsterländischen Terriers Wiki ins Haus um über noch mehr Probleme als Heinz der Nation zu berichten. Aber Hunde verstehen viel weniger von Multiplikation als von Potenz, also haben sich die Probleme auch potenziert. Was aus 2 Hunden plus Halter, also 3 involvierten Persönlichkeiten wird, ist 2 hoch 3, also 8, ganz einfach! Ein Hund mehr im Haus und die Probleme ver-8-fachen sich! Offenbar ist es auch kein Zufall, dass das gebündelte Chaos nun auch auf genau 8 Pfoten daherkommt!!! Da muss natürlich auch MFD eine Schippe drauflegen. 
Er informiert sich trotz unzähliger Misserfolge bei unzähligen Krauses und scheitert auch diesmal wieder am laufenden Hund J Dafür sind aber seine Sprüche noch einen Zacken schärfer, seine Witze eine Portion bissiger und der Lesespaß hat sich ebenfalls potenziert.

Was mit dem Krawallmaus-Blog des Autors begann, mündete in 3 hervorragende Bücher, die jeder Heinz und jede Trulla lesen sollte, die neben einem aufmüpfigen Hund auch eine große Portion Humor und Selbstironie besitzen. 
MFD’s Sprachstil setzt ein gewisses Maß an Intelligenz voraus, während Fräulein Rottmeier selbst dem Bildungsärmsten ihrer Gattung vermitteln kann, was sie meint. 

Die Buchcover sind toll gestaltet und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Endlich findet man mal die völlig zu Unrecht verschriene Rasse Rottweiler auf Covern. 
Auch wenn in Lunas Stammbaum irgendwo ein Rottweiler auftaucht und Wikis Charakter auf die Verwandtschaft mit Jack-Russels schließen lässt, hätte ich es noch besser gefunden hätte, wenn Luna bzw. Wiki selbst auf den Covern erschienen wären, denn Mischlinge sind noch viel cooler als reinrassige. 

In den Printausgaben der Bücher befindet sich als besondere Zugabe ein heraus trennbares Lesezeichen. Diese Idee ist mir erstmalig begegnet und gefällt mir außerordentlich gut. Für mich wären solche Beigaben ein klares Argument mich für die Printausgabe statt für das ebook zu entscheiden! 

Die Bücher sind eine wunderschöne Liebeserklärung an jene Hunde, die nur darauf warten, dass Herrchen und natürlich auch Frauchen sich endlich eingestehen, dass man den Charakter eines Hundes weder mit Klickern oder Leckerlis noch mit anderen absurden Drillmethoden ändert. Gleichzeitig ist es aber auch ein Aufruf an alle Hundehalter nicht auf den erstbesten „Experten“ zu hören, der einem Tipps und Tricks für das Zusammenleben mit einem Hund geben will, sondern bei der Erziehung des Hundes vorrangig den eigenen Verstand und eine große Portion Herz und Humor mit einfließen zu lassen. 

Der Autor gab selbst am Ende des dritten Buches bekannt, dass er nun genug Anekdoten von Luna und Wiki veröffentlicht hat… aber ich freue mich sehr auf das neueste Werk von 



welches voraussichtlich 2014 ebenfalls bei Heyne erscheinen wird.

Dienstag, 8. Oktober 2013

Harmann/Rosales - "Ich glaub, mich tritt ein Kind"

Werdende Mütter sind nicht nur voller neuer Zellen, sondern auch prall gefüllt mit Sorgen, Problemen und Fragen. Einige zerbrechen sich dann den Kopf, während andere versuchen möglichst cool an die Sache ranzugehen. Aber eines haben alle gemeinsam: Sie wollen möglichst nix falsch machen, wollen das tollste Kind der Welt und vor allem wollen sie nicht zu Glucken mutieren. 


Ich glaub mich tritt ein Kind“, erschienen 2013 bei dtv ist kein Schwangerschaftsratgeber im klassischen Sinne. Vielmehr ist es ein uneingeschränkt ehrliches Buch mit viel Humor und Ironie, das aus einem Dialog zwischen einer werdenden und einer dreifachen Mutter entstand. 

Aus dem Arbeits-und Partyleben katapultiert hockt Caro mit immer größer werdendem Bauch, Gefühlschaos, Hormonschwankungen und Millionen Fragen da und erwartet ihr erstes Kind. Ihre Kollegin Lisa hat 3 Kinder und ist in Sachen Coolness Caros Vorbild. 

Unterteilt in 40 Kapitel liest sich dieses Buch mit 235 Seiten sehr schnell. Der Schreibstil ist bei beiden Autorinnen sehr gut, da sie nicht auf literarische Hochwertigkeit Wert legen, sondern auf schonunglose Ehrlichkeit. Ich hatte beim Lesen das Gefühl dass sich 2 Freundinnen unterhalten, die kein Blatt vor den Mund nehmen und ihre Umgebung an ihrem Gespräch teilhaben lassen. 

Sehr gut hat mir gefallen, dass es im Buch nicht darum geht, in welcher Stellung man am Besten gebären soll oder welche Windeln man braucht, sondern eher darum, wie man den Partner davon überzeugt, dass er beim Schwangerschaftssex dem Kind nicht schadet, dass werdende Mütter nicht ständig von wildfremden Menschen am Bauch angetatscht werden wollen, wie man sich gegen die Werbemaschinerie wehrt und was eigentlich wirklich bei einem Geburtsvorbereitungskurs passiert.

Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert und empfehle das Buch jeder Frau, ob sie nun Kinder hat, plant oder auch einfach nur in ihrem kinderreichen Freundeskreis mitreden will.

Dienstag, 27. August 2013

Kaja Evert - "Flügel aus Asche"

Kaja Evert's Debüt "Flügel aus Asche" , erschienen 2013 bei Knaur ist ein Fantasyroman voller Macht, Magie und Mystik, aber nix für schwache Nerven.

 

In der fliegenden Stadt Rashija herrscht ein brutaler Magier, der alle Wesen unterdrückt und ihnen sowohl die geistige als auch die körperliche Freiheit untersagt. Eine Gruppe von Rebellen versucht von der Insel zu flüchten und bedient sich dabei der Hilfe Adeens, einem jungen Schreiber, der aufgrund seiner Herkunft in der niederen Gesellschaftsschicht lebt.

Ich wurde durch die Debütaktion von Lovelybooks auf das Buch aufmerksam. Alleine der Titel, das Cover und der Klappentext versprechen jugendliche Fantasy und ein Buch voller Schönheit und Freiheit.

Sehr schnell konnte ich mich in die Geschichte einlesen und entwickelte rasch Sympathien und Antipathien für Pro-und Antagonisten. Allerdings machten meine Nerven nach 190 Seiten schlapp, so dass ich das Buch beenden und einem geeigneteren Leser zukommen lassen musste.

Der Kampf um Freiheit geht in Rashija zwar magisch von statten, doch die Kriege sind dermaßen blutig und brutal, dabei  aber so bildlich beschrieben, dass mein Nervenkostüm zu zart war um weiter mitzukämpfen.

Trotzdem vergebe ich 3 von 5 sehr gute Punkte, denn das Buch kann nichts dafür, dass ich dafür zu schwach bin.

Mittwoch, 21. August 2013

Christiane Hagn: "Macht's gut, ihr Trottel"



Beim Lesen von Christiane Hagn’s „Macht’s gut, Ihr Trottel – Ich zieh dann mal ins Paradies“, erschienen 2013 bei eden books wollte ich ununterbrochen packen, wollte auch das Abenteuer Selbstverwirklichung beginnen und wollte vor allem auch so mutig sein wie sie. 


Sie erzählt uns ihre Geschichte: wie sie sich bei einer Flucht vor dem Liebeskummer am anderen Ende der Welt Hals über Kopf in einen Mann verliebt, der außer seinem Herzen und der absoluten Freiheit keine materiellen Werte besitzt. Zurück von ihrer Reise ist ihre Sehnsucht so groß, dass sie sich über alle Bedenken hinwegsetzt und das Abenteuer „neues Leben“ wagt.  

Der Umzug in die unbekannte Ferne, in eine völlig fremde Kultur und zu einem Mann, der ihr materiell nur eine Hütte und täglich frischen Fisch bieten kann, war zwar für Christiane ein Sprung ins kalte Wasser, aber dort fand sie das Glück mit Liebe, Palmen und Karriere.  

Schon beim Cover hatte ich das Gefühl ein tolles Buch in den Händen zu halten. Es signalisiert Sommer, Ferne und Abenteuer. Die Kapitel sind recht kurz und so unterteilt, dass man das Gefühl hat ein Tagebuch zu lesen. 



Statt es ihr gleich zu tun, habe ich mich hinter meiner Sicherheit versteckt und gebannt jedes Wort von ihr aufgesaugt, sie nicht nur für ihren Mut, sondern vor allem auch für ihre Ehrlichkeit sich selbst gegenüber bewundert. Klar lagen ihr auch viele Steine im Weg und natürlich hatte auch sie Zweifel, ob das alles so richtig ist… aber nur durchs Probieren hat sie rausgefunden, dass sie genau das Richtige getan hat. 

Ich habe Rotz und Wasser geheult vor lauter Fernweh und vor Neid auf ihr Talent dem Verstand mal Pause zu gönnen und ausschließlich dem Herzen zu folgen. 

Ich hoffe Christiane hat immer genug Steckdosen und ihr eigener Computer plumpst nicht auch vom Balkon. Ich wünsche mir, dass sie niemals aufhört zu schreiben, denn ich bin absolut begeistert von ihren Büchern. Sie schreibt so witzig, frech und klug, dabei aber auch absolut ehrlich und selbstkritisch, dass ich mir wünschte sie real zu kennen. Ich habe selten so kurzweilige Lesestunden erlebt und dabei zwischen Lachen und Heulen hin-und her gewechselt. 

 „Macht’s gut, Ihr Trottel“ ist für mich ein Buch voller Sehnsucht, Mut und großen Gefühlen. Ich empfehle es jedem Leser, der gut geschriebene, authentische Geschichten liebt und der gern dabei sein will, wenn andere es wagen die Fesseln der Gesellschaft zu sprengen und ihren eigenen Weg zu gehen!

Freitag, 16. August 2013

Christiane Hagn - meine neue Lieblingsautorin



Ich liebe besondere Überraschungen… und wenn sie dann noch solche schicksalshaften Nachwirkungen haben, dann weiß ich wieder wieso ich das hier alles mache! 


Letztens ging ich zum Briefkasten, habe nix erwartet und plötzlich eine Büchersendung darin entdeckt… häää??? 
 Kenn ich gar nicht, dachte ich… woher haben die denn meine Adresse? Also geöffnet und herzhaft gelacht! 


„Macht’s gut, Ihr Trottel“ von Christiane Hagn, ein Buch über Schicksal, Liebe und Spontanität.

Ein Buch, das mich offenbar nicht nur gesucht hat, sondern auch genau in mein Leben passt!

 Beim Schnüffeln hab ich dann festgestellt, dass Christiane Hagn 3 Bücher bei Schwarzkopf&Schwarzkopf veröffentlicht hat und da ich ja bekanntlich sehr großer Schwarzkopf-Fan bin, hat da wohl eine der genialen Verlagsmädels genau gewusst, dass sie mit diesem Buch 100% meinen Nerv treffen und meine Adresse verwendet!!! Wer auch immer es war: Ich liebe Dich!!!!!!! 

Natürlich hab ich dann auch bei Eden Books rumgestöbert und auch gleich 2-6 Bücher auf meine Wunschliste kopiert!


Das war’s aber noch nicht… ich hab mir natürlich dann gleich die 
3 Bücher von Christiane gezockt und eins direkt verschlungen. 
Da sie in „Macht’s gut, Ihr Trottel“ laut Klappentext ihrem Traummann begegnet, wollte ich erst mal wissen, 
welche Wege sie gegangen ist, ihn zu finden.


Also habe ich „Auf Männerfang“ gelesen, in dem sie uns
 „33 verrückte, halsbrecherische und ambitionierte Versuche
 den Mann fürs Leben zu finden“ 
präsentiert. 


Ich habe vor Monaten ein Buch aus dieser Kategorie gelesen 
und es geliebt:
„Zwölf Monate, siebzehn Kerle und ein Happy End“ 
von Juli Rautenberg. 
Also dachte ich mir, zusammen mit meinen Erfahrungen auf dem Männermarkt, kenne ich nun alle Möglichkeiten und werde die ein oder andere bekannte Situation wiederfinden… aber NIX!!! 


Christiane hat mir echt ausschließlich neue Wege gezeigt, 
wie und wo man den Mann fürs Leben finden kann.
Ich hab mich köstlich amüsiert, als ich lesen durfte, wie sie ihn zwischen Kletterwand, SM-Club oder Trabbi-Speed-Dating sucht. Und mein Dank geht an Christiane, denn an diesen Orten werde ich meinen sicher nicht suchen.

Jedem Versuch ist ein Kapitel zugeordnet und aus jedem Versuch hat nicht nur Christiane etwas gelernt, sondern kann auch der Leser einige Ratschläge mitnehmen! 


Der Schreibstil ist so unfassbar cool, dass ich es kaum erwarten kann, die anderen Bücher von ihr zu lesen. Sie schreibt mit Herz und Verstand, nimmt sich und andere gern auf die Schippe ohne aber irgendwen wirklich zu beleidigen und hat einen Humor, der mir mitten aus der Seele spricht. 


Auch wenn Christiane auf keinem dieser 33 Wege ihrem Traummann begegnet ist, so kann doch jeder aus ihren Erfahrungen lernen und selbst mal völlig unkonventionelle Wege einschlagen. Das Glück läuft schließlich auch nicht immer nur geradeaus. 


Ich danke meinem Schicksal (und dem Schwarzkopf-Mädel) dafür, dass ich auf diesem Weg einer Autorin begegnet bin, die von nun an definitiv zu meinen Lieblingsautoren zählt.

Und nun lese ich erst mal das aktuellste: 

„Macht’s gut, Ihr Trottel!“  

Donnerstag, 1. August 2013

Frostgras - Angelika Lauriel



„Frostgras“ von Angelika Lauriel, erschienen 2013 bei Schwarzkopf&Schwarzkopf ist ein herausragendes Jugendbuch, das auch Ü30er wie mich sehr berührt.



Julia findet das Notizbuch eines Fremden. Seine Aufzeichnungen bringen nicht nur ihre Gedankenwelt, sondern ihr bisheriges Lebenskonstrukt komplett durcheinander. Auf der Suche nach dem Fremden und sich selbst, stößt Julia auf ein Familiengeheimnis, in das sie selbst verstrickt ist.

Dieses Buch verbindet alles, was ein Jugendbuch haben sollte: Spannung, Gefühl, Lösungen für typische Probleme beim Erwachsenwerden und zusätzlich wunderschöne Lyrik, die dem Gefühlschaos junger Leser mitten aus dem Herzen spricht. 

Als ich den Titel im Verlagsprogramm entdeckte, ahnte ich sofort, dass mich etwas Besonderes erwartet. Ich stellte mir unter Frostgras etwas kühles, mythisches vor… jetzt nach dem Lesen ist Frostgras für mich eines der schönsten Worte, eines das ich immer gesucht habe und das wahnsinnig viel Wärme in sich birgt. 

Das Buch liest sich sehr flüssig und bleibt durchgehend spannend. Es ist aus 2 verschiedenen Erzählperspektiven geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Es ist  sowohl für junge Mädchen als auch für Jungs gut geeignet. Ich konnte mich sehr gut mit den Protagonisten identifizieren und meine Gedankenwelt ist um einige schöne neue Verknüpfungen reicher. 

Am Ende ist alles stimmig und ich bin froh, dass dieses Buch zu mir gefunden hat.