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Montag, 19. Dezember 2011

"Holunderküsschen" von Martina Gercke




"Holunderküsschen" von Martina Gercke, jetzt auch als Printausgabe erhältlich, ist eine wunderbare Mädels-Geschichte für zwischendurch um sich vom stressigen Alltag abzulenken.
Die Hauptfigur Julia ist 29 und ist mit ihrem Leben als Verlobte mit Job in der Familienfirma, regelmäßigen Tatort-Abenden und allem was dazu gehört, so zufrieden, dass sie sich im Internet auf Hochzeitsseiten rumtreibt. Sie fühlt sich sicher und hinterfragt nix.
Doch dann findet sie raus, dass dieses Leben eine bunt schillernde Seifenblase ist, die laut knallend zerplatzt. Vor lauter Schreck und Schmerz betrinkt sie sich und flüchtet zu ihrer besten Freundin nach Hamburg. Auf der Zugfahrt begegnet sie einem jungen Mann, der noch eine tragende Rolle in der Geschichte bekommt.
Nach und nach beginnt sie zu begreifen, dass ihr Lebensplan komplett überdacht werden muss und mithilfe ihrer besten Freundin Katja beginnt sie daran zu arbeiten.
Julia ist in ihrem Verhalten sehr extrem und überzogen, die steigert sich sehr gerne in ihre Gedankenwelt rein. Aber das macht die ganze Geschichte sehr witzig und ich erkannte mich oft wieder. Zum Glück hat sie eine beste Freundin, die sie immer wieder runterbringt und immer zu ihr hält.
Alle Figuren sind sehr klar umschrieben und man entwickelt schnell Sympathien und Antipathien, auch wenn man sich nicht so schnell vom ersten Eindruck blenden lassen sollte, so wie es Julia gerne macht.
Das Cover ist zwar sehr pink, aber trotzdem finde ich es ganz gut, vor allem mit dem Wissen, dass es die Autorin mit einfachsten Mitteln selbst gestaltet hat.
Beim Lesen dachte ich oft an große deutsche Schriftstellerinnen wie Kerstin Gier oder Ildiko von Kürthy. Wer also Fan dieser tollen Frauen ist, wird auch mit Martina Gercke viel Spaß haben.
Alles in allem ein gutes Buch für Zwischendurch, wenn man sich nicht mit großen Weltproblemen auseinandersetzen, einfach mal abschalten und sich über Klischees und Macken von Frauen amüsieren will.

Mittwoch, 30. November 2011

Angelo Colagrossi - Kartoffeln al dente

Inhalt: Andrea kommt aus Italien, nimmt in Deutschland an einer Kochshow teil und besucht einen Deutschkurs.

Die Aufmachung des Buches ist sehr gut gelungen. Es ist klein und handlich, das Cover passt hervorragend und der Umschlag ist sehr stabil.

Bin ich froh, dass ich Deutsch als Muttersprache habe... bei den kurzen Lektionen zum Kapitelbeginn verstand selbst ICH kaum was vor lauter Fremdworten, grausam!!! Respekt vor allen Ausländern, die unsere Sprache lernen müssen!!! Mir gefielen am Besten die sprachlichen Verwechslungen, z.B. „Helle Sau“ oder „Fussgängsterzone“.

Die Charaktere fand ich gut gelungen und gerade die teilweise sehr überspitze Darstellung gefiel mir sehr gut. Die Blicke hinter die Kulissen der Fernsehshow oder Boulevardpresse waren sehr witzig und sicherlich nicht nur reine Phantasie, sondern eine wunderbare, wenn auch nicht wirklich versteckte Medienkritik.
Schön fand ich auch die Idee mit den landestypischen Essen der Kursteilnehmer und die Rezepte für die Kochshow. Hab schon entdeckt, dass die Rezepte hinten im Buch stehen und ich werde jedes einzelne nachkochen! Ich freu mich drauf. Ich vermisste zwar den großen Lacher, aber einige Schmunzler waren schon dabei.
Manche Situationen sind mir zu schnell passiert. Alles in allem fand ich das Buch aber gut, wenn auch nicht hervorragend.

Das Buch ist zwar ohne Tiefgang, aber das hab ich ja auch nicht wirklich erwartet. Für mich ist es wie Samstag Nachmittag RTL schauen :) Abschalten, schmunzeln und treiben lassen! Es liest sich sehr gut und leicht. Es ist eine gute Abwechslung vom anstrengenden Alltag, man muss beim Buch nicht viel mitdenken.

Montag, 28. November 2011

Blanca Imboden - Ein kenianischer Sommer


Wieder ein tolles Buch für Afrika-Fans und alle, die es werden wollen! 

Es handelt von der jungen Frau Anita, die nach vielen Jahren Kenia zurück in die Schweiz geht, weil sie aufgrund der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung schlechte Erfahrungen sammeln musste, die sie erst mal verarbeiten muss. Aber auch in ihrer Heimat ist nicht alles eitel Sonnenschein. Doch dann trifft sie wieder auf Simon, einer verflossenen kenianischen Liebe…

Das Buch ist mit sehr viel Liebe und viel Hintergrundwissen geschrieben. Die Autorin reist selbst oft nach Kenia und kennt Land und Leute sehr gut, was man auch in ihren Romanen spürt. Ich mag es, dass sie uns Lesern nicht nur das „romantische“ Afrika präsentiert, sondern auch auf die vorherrschenden Probleme und Missstände aufmerksam macht. Afrika bedeutet nicht nur Sonne, Strand, Safari, sondern leider auch Überlebenskampf, Korruption und Gewalt.

Wieder einmal steckt in dem Buch mehr als man erwartet. Es ist spannend, gefühlvoll, manchmal sogar witzig, stimmt dennoch nachdenklich und man lernt viel. Ich hab es an einem Tag  gelesen, weil ich so fasziniert war. Ich hatte das Gefühl ich sei live dabei und sehe durch die Augen der Protagonistin. 

Ich empfehle ausnahmslos alle Bücher der Autorin und freue mich auf alle kommenden!!!


Sonntag, 13. November 2011

"Ausgeliehen" Rebecca Makkai


Der kleine Ian liebt Bücher über alles und seine Mutter will einschränken, was er liest. Die Bibliothekarin ist sehr fasziniert von Ian und schlägt sich auf seine Seite. Schon zu Beginn der Geschichte  bezeichnet sie sich selbst als Kriminelle und erwähnt, dass sie Ian gestohlen hat... Ich war sehr gespannt auf die Odyssee der beiden. 

Leider entpuppt sich die Story dann doch nicht als sooo gut ausgearbeitet, wie erhofft. Die Idee ist prima, die Protagonisten sind gut gewählt und gut beschrieben. Aber mich störte die Naivität der Hauptdarstellerin Lucy und die aufgesetzte Klugscheißerei von Ian. Gut fand ich wiederum, dass sie innere Wandlungen während der Reise machen. Aber das war mir trotzdem alles zu viel des Guten. Völlig unerwartet geht es um sehr viel Kritik an der amerikanischen Gesellschaft und deren Intoleranz.

Gut fand ich, dass zwischendurch immer wieder Bücher und Zitate erwähnt wurden, das lies mich wieder in die Bücherwelt zurückfinden. Ich lese sehr gerne Bücher über Bücher, Buchwelten oder Büchereien, so wie "Die Stadt der träumenden Bücher", "Tintenwelt", die Zafòn-Romane etc.

Das Cover und der Klappentext machten mich sehr neugierig, aber ich habe etwas anderes erwartet als ich am Ende bekam.

Fazit: Die Idee ist gut, die Umsetzung nicht ganz gelungen, trotzdem hatte ich angenehme Lesestunden, werde das Buch aber nicht unbedingt weiterempfehlen.

Samstag, 12. November 2011

Ein Schnupfen hätte auch gereicht - Gaby Köster - Hörbuch

Ich fand das Hörbuch wirklich gut. Ich wollte lieber hören statt lesen, denn Gaby Köster liest selbst und es kommt einem vor als würde sie einem die ganze Geschichte erzählen. Mich hat ihre Geschichte natürlich sehr berührt, aber trotzallem hat mich ihr Lebenswille und ihr Humor sehr begeistert. Ich freue mich sehr, dass sie nach all dem Unglück wieder so stark ist und mit der Veröffentlichung der ganzen Geschichte nicht nur sämtlichen Spekulationen den Wind aus den Segeln nimmt, sondern auch Unwissende aufklärt, was das Thema Schlaganfall eigentlich bedeutet, Die privaten Einblicke, die sie uns gewährt, sind gut ausgewählt. Sie verraten viel, aber eben nicht alles. Ihre Liebe zu ihren Hunden und das Ende von "Frau Doktor" rührten mich zu Tränen!
Ich kann das Hörbuch sehr empfehlen. Es ist keine schöne Geschichte, auch keine Fiktion, es bringt keinen wirklichen Spaß, aber man lernt sehr viel und kann vielleicht den ein oder anderen Menschen danach besser verstehen!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Für Freunde von Natur und Geschichte: Ein deutscher Wandersommer von Andreas Kieling

Mein Lesehighlight 2011: RAUM von Emma Donoghue

Ein Buch aus der Perspektive eines Jungen, der nur in RAUM lebt und für den alles was er nicht in echt kennt "Fernseher" ist, der die Außenwelt nur als hell und dunkel durchs Oberlicht kennt, der im Schrank schläft, der Comicfiguren als seine realen Freunde betrachtet... weil er seit seiner Geburt mit seiner Mutter eingesperrt ist, berührte mich zutiefst. Das dumpfe Gefühl im Bauch, das ich zu Beginn des Buches hatte, ist sehr schnell der Spannung gewichen.
So abscheulich die Taten der Menschen sind, die ihre Familienmitglieder oder Entführungsopfer über Jahre einsperren, so bewegend sind die Geschichten, die die Eingesperrten erleben. Niemand kann sich vorstellen, wie das wirklich abläuft, aber ich denke, dass die Autorin mit RAUM sehr nah dran kommt.
Ich trau mich gar nicht das Buch als "fesselnd" zu beschreiben, denn es scheint mir in dem Fall zu makaber... dennoch konnte ich das Buch einfach nicht beiseitelegen... Das Herz schlug mir bis zum Hals, die Tränen standen mir mehrfach in den Augen und manchmal musste ich auch grinsen. Es ist ein Buch, das man vielleicht besser mehrfach liest, denn es hat so viele Details, die man beim ersten Lesen auch übersehen kann.
Ganz klar ist „RAUM“ mein absolutes Lesehighlight 2011!!! Ich empfehle es uneingeschränkt weiter!

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Herzlich willkommen...

Dies wird ein Blog für meine Leseleidenschaft... Jedesmal, wenn also ein neues Buch ins Haus flattert, wird das hier verewigt und ich freue mich auf regen Austausch mit Euch!!! Viel Spaß