Ray ist ein
Erdmännchen im Berliner Zoo und er erzählt uns im Buch
"Ausgefressen"
von Moritz Matthies, 2012 erschienen im Scherz-Verlag, die Geschichte
von sich und seinem Clan, seinen Mitbewohnern und einer ominösen
Mordserie, in der er zusammen mit einem menschlichen Privatdetektiv
ermittelt.
Als Erdmännchen ist Ray zum Observieren, Schnüffeln und
Buddeln geboren. Als im Zoo Berlin nach einem Mann gesucht wird und 3
Leichen gefunden werden, sind Ray und seine Familie mittendrin in einem
Kriminalfall. Auf die Hilfe der stupiden Flamingos oder der brutalen
Gorillas kann Ray nicht zählen. Auch der Großteil seines Clans ist mehr
an Fortpflanzung interessiert als an Detektivarbeit. Aber mit dem
Alkoholiker Phil versucht Ray den Fall zu lösen.
Allein das Cover
und der Klappentext haben mich magisch angezogen. Ich bin
Dauerzoo-Besucher und an jeglicher Tierliteratur interessiert. Wenn sie
dann noch witzig ist, ist es genau richtig. Dass "Carlos aus
>Hummeldumm< das Buch empfielhlt, war für mich das schlagende
Kaufargument.
In 20 Kapiteln auf 270 Seiten war ich hin und
hergerissen. Einerseits fand ich die Idee wirklich gut und ich hab mich
amüsiert wie sozialkritisch Ray ist. Aber andererseits hab ich mich
geärgert wieviel Blödsinn da teilweise steht. Klar ist künstlerische
Freiheit wichtig, aber Inzucht im Zoo muss man nicht positiv
hervorheben, auch nicht, wenn es lustig sein soll, und Berggorillas gibt
es in keinem Zoo, auch gibts in Berlin keine Gnus. Auch ist eine
derartig große Population an Erdmännchen unrealistisch, ebenso wie
teilweise die Wege die Ray gelaufen ist. Etwas mehr Recherche hätte da
sehr gut getan.
Gut fand ich, dass sehr menschliche Themen behandelt
wurden, Eifersucht, Betrug, Alkoholismus können auch in einem scheinbar
lustigen Buch gut untergebracht werden.
Alles in allem fand ich
das Buch mittelmäßig. Es las sich sehr fließend und ab und zu hab ich
ein wenig geschmunzelt, aber ich habe bei Weitem mehr erwartet.
Montag, 22. Oktober 2012
Sonntag, 21. Oktober 2012
"Glücksallergie" von Pascale Graff
Bei "Glücksallergie" von Pascale Graff, erschienen 2012 bei
Amelie/Schwarzkopf-Schwarzkopf handelt es sich um typische
Frauenliteratur. Es erzählt die Geschichte von der 35 jährigen Patrizia,
die glaubt unter einer Glücksallergie zu leiden und sich deshalb
regelmäßig mit einem befreundeten Psychotherapeuten trifft.
Patrizia ist eine sehr neurotische Person, die von einem Fettnapf in den nächsten trampelt und ihr Leben danach ausrichtet, was sie denkt, was man von ihr erwartet. Sie lernt einen Traumprinzen kennen mit dem sie eine Beziehung eingeht. Er ist Schwiegermutter's Liebling und will Patrizia sogar heiraten. Doch Patrizia verbiegt sich völlig, sie präsentiert ihm nichts von Ihrem wahren Ich, sondern gibt nur preis, was in sein Weltbild passt. Das wahre Ich lernt nur ihr Psychotherapeut kennen. Völlig klar, dass das nicht lange gut gehen kann...
Das Buch las ich zwar, aber umgehauen hat es mich nicht. Relativ schnell wird klar in welche Richtung es geht und es kam keinerlei Spannung auf. Es gibt nichts was es in ähnlicher Literatur nicht schon gab. Patrizia ist mir bis zum Ende nicht wirklich sympathisch, sie war für mich nicht greifbar. Ihre Gefühle und Gedanken äußert sie zwar ununterbrochen, aber das wirkt alles aufgesetzt. Dem Psychotherapeuten hingegen hab ich geglaubt was er sagte.
Das Cover reißt es dann auch nicht mehr raus. Es ist niedlich, aber Tiere auf Covern sind ja auch besonders verkaufsfördernd. Ich persönlich finde es schade, dass man ein Glücksschwein missbraucht um den Verkauf anzukurbeln, wenn aber im Buch selbst kein Tier vorkommt. Klar Symbolik ist wichtig, aber ein Schwein in Gummistiefeln würde auch gut in einen lustigen Bauernhofroman passen.
Der Stil dagegen ist okay, es liest sich sehr flüssig und man kommt schnell voran.
Schade, dass das Buch von mir nur 2 von 5 Sternen bekommt, denn die Idee an sich ist nicht schlecht, mir gefielen sogar die Ansätze der Psychotherapie, nur konnte ich mich nicht mit der Protagonistin identifizieren und Freunde wären wir eher auch nicht geworden.
Patrizia ist eine sehr neurotische Person, die von einem Fettnapf in den nächsten trampelt und ihr Leben danach ausrichtet, was sie denkt, was man von ihr erwartet. Sie lernt einen Traumprinzen kennen mit dem sie eine Beziehung eingeht. Er ist Schwiegermutter's Liebling und will Patrizia sogar heiraten. Doch Patrizia verbiegt sich völlig, sie präsentiert ihm nichts von Ihrem wahren Ich, sondern gibt nur preis, was in sein Weltbild passt. Das wahre Ich lernt nur ihr Psychotherapeut kennen. Völlig klar, dass das nicht lange gut gehen kann...
Das Buch las ich zwar, aber umgehauen hat es mich nicht. Relativ schnell wird klar in welche Richtung es geht und es kam keinerlei Spannung auf. Es gibt nichts was es in ähnlicher Literatur nicht schon gab. Patrizia ist mir bis zum Ende nicht wirklich sympathisch, sie war für mich nicht greifbar. Ihre Gefühle und Gedanken äußert sie zwar ununterbrochen, aber das wirkt alles aufgesetzt. Dem Psychotherapeuten hingegen hab ich geglaubt was er sagte.
Das Cover reißt es dann auch nicht mehr raus. Es ist niedlich, aber Tiere auf Covern sind ja auch besonders verkaufsfördernd. Ich persönlich finde es schade, dass man ein Glücksschwein missbraucht um den Verkauf anzukurbeln, wenn aber im Buch selbst kein Tier vorkommt. Klar Symbolik ist wichtig, aber ein Schwein in Gummistiefeln würde auch gut in einen lustigen Bauernhofroman passen.
Der Stil dagegen ist okay, es liest sich sehr flüssig und man kommt schnell voran.
Schade, dass das Buch von mir nur 2 von 5 Sternen bekommt, denn die Idee an sich ist nicht schlecht, mir gefielen sogar die Ansätze der Psychotherapie, nur konnte ich mich nicht mit der Protagonistin identifizieren und Freunde wären wir eher auch nicht geworden.
Mittwoch, 17. Oktober 2012
„Donnerstags im Fetten Hecht“ von Stefan Nink
„Donnerstags im Fetten Hecht“ ist das Romandebüt von Stefan Nink,
erschienen 2012 im Limes-Verlag.
Es erzählt die Geschichte von Siebeneisen, der für seinen Freund sieben Verwandte ausfindig macht, die auf der ganzen Welt verstreut sind, damit alle zusammen ein mächtiges Erbe antreten können. Siebeneisen kennt die Welt nur aus seiner NationalGeographic-Sammlung. Die Reise führt ihn und den Leser auf 421 Seiten von Oer-Erkenschwick nach Australien, Nepal, Antarktis, New Orleans, Südafrika, Mongolei, China und Irland.
Der Stil ist sehr außergewöhnlich. Ich wusste von Anfang an, dass ich dieses Buch nicht in 3 Tagen schaffen könnte, denn die Sätze sind so pickepackevoll mit Infos, das liest sich nicht mal so eben nebenbei. Aber nach wenigen Kapiteln hab ich mich daran gewöhnt und genoss es beim Lesen viel zu Lernen. Sehr gut hat mir gefallen, dass wirklich jede Gegend der Welt sehr authentisch, wenn auch teilweise überspitzt, aber immer noch auf eine sympathische Art beschrieben wurde und es sich überall anders angefühlt hat. Der Humor spielt im Buch eine tragende Rolle und ich habe sehr oft laute Lacher produziert, denn die Witze kamen völlig unerwartet und sehr gut pointiert. Zwischendurch wird die Geschichte immer wieder von Emails oder Facebook-Nachrichten unterstützt, was nicht nur sehr modern und witzig, sondern auch ein tolles Stilmittel ist oder es kommt zu spannenden Perspektivwechseln, die das Lesevergnügen noch um einiges steigern.
Das Cover ist wirklich sehr gelungen. Es hat was von Kneipe (Bierdeckel, Flaschenöffner, Kronkorken), aber die Kombination aus dem knalligen Orange und den Farben des Bierdeckels, der die Weltkarte zeigt ist ein echter Eyecatcher!!!
Meine persönlichen Highlights waren die Tiere, die im Buch vorkamen: ein boxendes Känguruh, ein angreifender Geier, ein cholerisches Nashorn, ein sehr besonderer Löwe… ich hab mich scheckig gelacht!!!
Mein Fazit zum Buch: Ich bin stolz auf meine NationalGeographic-Sammlung, denn wie man an Siebeneisen sieht, kann man daraus viel lernen, was man später mal braucht. Das Buch hat mir viel Freude bereitet und ich weiß jetzt welche Orte auf der Welt ich mehr oder weniger selbst sehen will. Das Buch ist sehr gut geeignet für humorvolle Leser, die selbst gerne die Welt bereisen oder es in Form von Büchern tun.
Es erzählt die Geschichte von Siebeneisen, der für seinen Freund sieben Verwandte ausfindig macht, die auf der ganzen Welt verstreut sind, damit alle zusammen ein mächtiges Erbe antreten können. Siebeneisen kennt die Welt nur aus seiner NationalGeographic-Sammlung. Die Reise führt ihn und den Leser auf 421 Seiten von Oer-Erkenschwick nach Australien, Nepal, Antarktis, New Orleans, Südafrika, Mongolei, China und Irland.
Der Stil ist sehr außergewöhnlich. Ich wusste von Anfang an, dass ich dieses Buch nicht in 3 Tagen schaffen könnte, denn die Sätze sind so pickepackevoll mit Infos, das liest sich nicht mal so eben nebenbei. Aber nach wenigen Kapiteln hab ich mich daran gewöhnt und genoss es beim Lesen viel zu Lernen. Sehr gut hat mir gefallen, dass wirklich jede Gegend der Welt sehr authentisch, wenn auch teilweise überspitzt, aber immer noch auf eine sympathische Art beschrieben wurde und es sich überall anders angefühlt hat. Der Humor spielt im Buch eine tragende Rolle und ich habe sehr oft laute Lacher produziert, denn die Witze kamen völlig unerwartet und sehr gut pointiert. Zwischendurch wird die Geschichte immer wieder von Emails oder Facebook-Nachrichten unterstützt, was nicht nur sehr modern und witzig, sondern auch ein tolles Stilmittel ist oder es kommt zu spannenden Perspektivwechseln, die das Lesevergnügen noch um einiges steigern.
Das Cover ist wirklich sehr gelungen. Es hat was von Kneipe (Bierdeckel, Flaschenöffner, Kronkorken), aber die Kombination aus dem knalligen Orange und den Farben des Bierdeckels, der die Weltkarte zeigt ist ein echter Eyecatcher!!!
Meine persönlichen Highlights waren die Tiere, die im Buch vorkamen: ein boxendes Känguruh, ein angreifender Geier, ein cholerisches Nashorn, ein sehr besonderer Löwe… ich hab mich scheckig gelacht!!!
Mein Fazit zum Buch: Ich bin stolz auf meine NationalGeographic-Sammlung, denn wie man an Siebeneisen sieht, kann man daraus viel lernen, was man später mal braucht. Das Buch hat mir viel Freude bereitet und ich weiß jetzt welche Orte auf der Welt ich mehr oder weniger selbst sehen will. Das Buch ist sehr gut geeignet für humorvolle Leser, die selbst gerne die Welt bereisen oder es in Form von Büchern tun.
Dienstag, 9. Oktober 2012
"Mama Cool" von Wiebke Busch
"Mama Cool" von Wiebke Busch, erschienen 2012 bei Amelie / Schwarzkopf&Schwarzkopf erzählt die Geschichte von Lisa, die zwar eine glückliche, moderne Mama aber keinesfalls eine Übermutter, Glucke oder Nur-noch-Muddi werden will.
Lisa ist eine junge erfolgreiche Texterin in der Hamburger Werbebranche und lebt ihr Leben mit viel Feiern, Alkohol und den dazugehörigen Katern. Doch irgendwann sehnt sie sich nach Familienglück und erobert sich mühsam ihren Traumtypen. Zusammen feiern sie ebenfalls als wenns kein Morgen gäbe. Doch irgendwann beschließen beide, dass es Zeit für Nachwuchs wäre. Kaum geplant ist Lisa schwanger und damit in einer völlig neuen Lebensphase. Alles dreht sich um ihren kleinen Wurm im Bauch. Aber ist damit ihr komplettes Lotterleben Geschichte???
Ich bin großer Fan von Schwarzkopf&Schwarzkopf und beim Durchstöbern des Verlagsprogramms fiel mir dieses Buch auf. Eine coole Mama zu sein ist eine tolle Vorstellung, denn fast alle Bekannten und Freundinnen, die schon Mamas geworden sind, haben ihr Feiermaus-Image gegen ein Wesen eingetauscht, dessen komplette Welt sich um den Nachwuchs dreht und seine eigene Persönlichkeit ganz hinten angestellt, wenn nicht sogar aufgegeben.
Das Buch hatte ich in 2 Tagen durch, denn es liest sich sehr fließend. Der Schreibstil ist gut gelungen und man macht jede Menge Höhen und Tiefen mit Lisa durch.
Zwar hat mich persönlich gestört, dass Lisa nach der Hälfte des Buches noch nicht mal einen potentiellen Vater für ein Kind hat, sondern es ausschließlich um ihr Partyleben geht , aber die zweite Hälfte des Buches war dafür so intensiv und mitreißend, dass das Buch am Ende trotzdem 4 von 5 Sternen erhält. Besonders gut haben mir die Episoden gefallen als das Kind kam, ich habe mitgelitten und geheult. Trotz der sehr detaillierten Beschreibungen hab ich immernoch Lust das selbst zu erleben. Prima fand ich auch, dass im Buch das Theme Baby-Blues behandelt wird und dass nicht vertuscht wird, dass nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. etwas beängstigt hat mich der Bericht, dass man als stillende Mutter quasi einen Gedächtnisverlust mitmacht und sich nicht mehr aufs Lesen konzentrieren kann. Aber offenbar ist das kein Dauerzustand, sonst wär das Buch ja nicht entstanden.
Ich empfehle das Buch allen Mädels, die mal Mama werden wollen, denn es vermittelt, dass man sich selbst dabei nicht verlieren muss.
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