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Dienstag, 30. Dezember 2014

Stephan Heinz - "Pia, von Beruf Rettungshund"



In den letzten Jahren tauchten im Handel viele Bücher über Berufe aller Art auf. Ob Ärzte, Rettungssanitäter, Polizisten, Feuerwehrmänner,  Fluggastkontrolleure, Stewardessen, und viele mehr… alle hatten mehr oder weniger witzige, aber immer interessante Anekdoten aus Ihrem Arbeitsalltag zu berichten. Nun tauchte mit der Rettungshündin Pia das erste berufstätige Tier auf,  das uns Einblicke hinter die Kulissen ihrer Arbeit schenkt.


In “Pia, von Beruf Rettungshund“, erschienen 2013 im mvg-Verlag, wurde vom Hundeführer Stephan Heinz und dem Autor Sebastian Brück verfasst. Aus Sicht der Labradorhündin Pia von der Constanze erfahren wir viele aufregende Geschichten von der Ausbildung und den Einsätzen der Rettungshundestaffeln. 



Stephan Heinz arbeitet seit vielen Jahren beim Technischen Hilfswerk. Als er in seiner Freizeit seine Hündin ausbildet, wird schnell klar, dass Pia überdurchschnittliche Fähigkeiten besitzt und er Beruf und Hobby vereinen kann. Er bildet Pia zum Rettungshund in Fläche und Trümmern aus und gemeinsam nehmen sie an vielen Suchaktionen teil. 


Der Leser erlebt die Einsätze durch Pias Augen und sucht gemeinsam mit ihr und Stephan nach verwirrten Rentnern, verirrten Nacktwanderern oder verschollenen Jugendlichen. Die Suche nach potentiellen Selbstmördern war meist erfolgreich, aber Pia berichtet auch von einem Fall, in dem sie zu spät kam. Zwischendurch erfahren wir auch, dass Pia bereits mehrfach in anderen Medien aufgetaucht ist und sie berichtet uns viel über Hundekollegen, die andere Berufe haben.


Das Buch ist sehr informativ und spannend. Es liest sich sehr leicht und flüssig und ist für Hundefreunde in jedem Alter geeignet. In der Buchmitte findet man einige tolle Fotos von Pia und Stephan während ihrer Einsätze. 


Normalerweise befinden sich in meinem Bücherregal Bücher über Hunde, die mehr oder weniger eine Katastrophe sind. Nun bekamen sie Gesellschaft von Pia, einer Hündin, die für den Katastrophenschutz tätig war.


Jeder Mensch kann froh sein, wenn er nie auf die Hilfe eines Suchtrupps angewiesen ist, aber vor allem können wir uns glücklich schätzen, dass es im Falle eines Falles Wesen gibt, die uns das Leben retten können und dafür lediglich ein Spiel mit einer Beißwurst als Gegenleistung erwarten!!! 


Ich sende die herzlichsten Grüße in den Hundehimmel und danke Pia für ihre spannende und lehrreiche Geschichte!

Dienstag, 23. Dezember 2014

Dunja Hayali: "Is' was, Dog?"



Dunja Hayali veröffentlichte 2014 mit „Is‘ was, Dog?“ im ullstein extra - Verlag ihr erstes Buch. 

Es ist eine charmante Liebeserklärung an ein Leben mit Haaren auf sämtlichen Klamotten, patschnassen Spaziergängen, Geruchsbelästigung schon beim Aufwachen und den freiwilligen Verzicht aufs eigene Ego. Aber vor allem ist es eine tiefe Verneigung vor jeder Fellschnauze, die ihr Leben mit uns sonderbaren Menschen erträgt. 




Dunja Hayali ist als Moderatorin und Journalistin bekannt. In ihrem Debüt schreibt sie mit viel Humor und einer großen Portion Selbstironie über die Beziehung zu ihrer Retrieverhündin Emma, skurrile Begegnungen mit anderen Hundehaltern und die großen & kleinen Alltagssorgen, die man als Hundebesitzer hat. 


Die 7 Kapitel sind in angenehm portionierte Anekdoten unterteilt, sodass das Lesen der insgesamt 253 Seiten sehr entspannend ist. Hayalis Wortgewandtheit macht sich deutlich bemerkbar, ihr Schreibstil ist fließend und leicht verständlich. Die Autorin ist ehrlich und direkt, zeigt Stärken, aber auch persönliche Schwächen, was sie sehr sympathisch macht.


Dem Leser begegnen freche Beobachtungen von eigenen und fremden Macken, hochemotionale Gefühlsausbrüche in Emmas Richtung sowie ein ständig anwesendes Augenzwinkern und hervorragender Wortwitz. 


Ich habe beim Lesen ständig genickt und die Beziehung von mir und meiner Hündin wieder erkannt. Man nimmt sich so viel vor was Erziehung, Hartnäckigkeit und Durchsetzungsvermögen betrifft, aber macht es dann doch wieder anders, weil man den treuen Hundeaugen nicht wiederstehen kann. Nach und nach schleichen sich dann Fehler ein, die man nicht mehr oder nur noch mit viel Mühe ausbügeln kann.


Ich empfehle das Buch jedem Hundebesitzer, der das Leben nicht allzu ernst nimmt und seinen Horizont noch erweitern will und kann.

Samstag, 29. November 2014

Julia Malchow - "Mut für zwei"



Fast jede Frau kennt die Fragen: Kind oder Karriere? Familie oder Selbstverwirklichung? Hausmutti oder Weltreisende? Bisher mussten sich alle für eins entscheiden. Aber nun zeigt uns Julia Malchow, wie man beides haben kann und dabei noch seinen und den Horizont seiner Mitmenschen erweitert.



„Mut für zwei“ ist ein hervorragender Reisebericht der jungen Mutter Julia, die sich mit ihrem 10monatigen Sohn Levi auf eine echte Abenteuerreise mit der Transsibirischen Eisenbahn begibt. Entgegen sämtlicher Warnungen, Vorurteile und Unkenrufe, entschied sie sich ihr bisheriges Leben als Weltreisende nicht aufzugeben und stattdessen für sich und ihre neue Familie ein Familienmodell zu finden, das sowohl ihrem kleinen Sohn als auch ihrer Persönlichkeit gerecht wird.  


Julia Malchow ist Reiseexpertin, veranstaltet Abenteuerreisen für anspruchsvolle Individualisten, führt eine Reisebuchhandlung und durchquert ihr bisheriges Leben lang die Welt auf der Suche nach den spannendsten Orten, die nicht in den üblichen Reiseführern zu finden sind. Sogar hochschwanger ist sie auf Reisen und will ihre Leidenschaft nicht aufgeben. Da sie zwar weiß, dass sie nicht eines der üblichen Familienmodelle leben will, aber noch keinen eigenen Plan entwickelt hat, plant sie ein Abenteuer bei dem sie für sich und die Zukunft ihrer Familie die Antworten auf alle Fragen suchen will. 


Die Reise geht von Sankt Petersburg quer durch Russland, Sibirien, Baikal, Mongolei bis Peking. In der Transsibirischen Eisenbahn begegnen Julia und Levi spannende Persönlichkeiten, am Baikalsee decken sie typische Touristenfallen auf und auf den unrestaurierten Teilen der chinesischen Mauer findet Julia ihre Antworten. 


Das Buch „Mut für zwei“, erschienen 2013 im Malik-Verlag ist Julia Malchows Debüt. Ich hoffe sehr, dass sie auch die weiteren Reisen mit Levi veröffentlicht, denn sie schreibt sehr ehrlich, offen, klug und es ist spannend die Welt durch ihre Augen kennenzulernen. Ich bewundere sie dafür, dass sie ihre Leidenschaft auslebt und dabei mit Levi beweist, dass man als neugieriger, offener Mensch mit individuellem Charakter auf die Welt kommt, der viel robuster ist als es sich übervorsichtige, pauschalreisende, an unzählige gesellschaftliche Zwänge gebundene Westeuropäer vorstellen können. 


Dienstag, 7. Oktober 2014

Persönliche Worte zur Auszeit



Wir alle sind Menschen mit Stärken und Schwächen, Höhen und Tiefen, Talenten und Macken!

Auch ich bin manchmal überfordert, gestresst, genervt oder verzweifelt.
Aber ich habe in meinem Leben gelernt, dass zu jedem Tief auch wieder ein Hoch gehört, dass es ein Zeichen von Stärke ist, wenn man Schwäche zeigen kann und vor allem dass jeder Mensch hinter jeder noch so starken Fassade auch nur ein verletzliches Wesen ist.

In den letzten Monaten hatte ich viele Neuerungen, viel Stress, viel Chaos und viel zu viele Aufgaben, die ich gerne alle gleichzeitig erledigen wollte. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich einsehen musste, dass ich Prioritäten setzen muss. Da ich den Kopf nicht frei hatte um meiner Passion Lesen und Schreiben nachzugehen, musste ich dies für eine Weile auf Eis legen, aber I AM BACK!!! 

Mein SUB ist gewachsen und ich habe in diesem Jahr noch jede Menge vor…
 Aber die Zeit wird zeigen, ob ich dazu fähig bin. 
Ich freue mich, dass ihr mir treu geblieben seid und hoffe, dass wir wieder viel voneinander lesen!!!

Eure Tinkers

Donnerstag, 29. Mai 2014

"Töchter des Nordlichts" - Christine Kabus



„Töchter des Nordlichts“ ist der zweite Norwegenroman von Christine Kabus, erschienen 2014 bei Bastei Lübbe.


Es ist eine vom Erstling unabhängige Geschichte, wenn auch die Figur Nora bereits im Erstling in einer Nebenrolle auftaucht. Das Buch lässt sich in keine Schublade einordnen, denn es ist teils historisch, teils gegenwärtig, aber auch Landschafts-, Liebes- und Familienroman.

  Während der erste Roman "Im Land der weiten Fjorde" noch von einer Deutschen handelt, die ihre Wurzeln in Norwegen sucht, so spielt dieses Buch komplett in Norwegen: es geht um den Konflikt der Norweger mit den nomadischen Sami aus der Finnmark. Auch diesmal gibt es 2 Erzählstränge: Zum einen wird die Geschichte der Norwegerin Nora erzählt, die in die Finnmark reist um ihren samischen Vater zu finden. Und zum anderen wird die Geschichte der kleinen Samin Áilu erzählt, die von ihren Eltern entrissen wurde und in norwegischen Heimen aufwächst. 


Ich bin fasziniert wie viel Hintergrundwissen in diesem Buch steckt, wie viel ich gelernt habe und wie sehr ich mich durch die wundervollen Landschaftsbeschreibungen in ein für mich bisher fremdes Land verliebt habe. Interessant fand ich auch, dass traditionelle Märchen und Mythen mit erzählt, das heikle Thema Rassenhass und der Aspekt der „Seherei“ aufgegriffen wurden. 


Das großartigste an diesem Buch waren für mich die Tier- und Naturbeschreibungen. Obwohl ich als Hobbyzoologin viel über Tiere weiß, habe ich jede Menge Neues über Rentiere gelernt. Und als Naturliebhaber sprang mein Herz höher als ich über diese wunderschöne Umgebung und Naturphänomene las. Mein Wunsch dieses Land zu bereisen ist noch mehr gewachsen.  


Àilu ist mein absoluter Lieblingscharakter, ich bewundere dieses starke Mädchen mit Herz, Verstand und offenem Geist. Ihre Geschichte gehört zu den besten, die ich bisher gelesen habe! Aber auch die anderen Charaktere sind sehr gut gezeichnet, ich habe einige davon ebenfalls in mein Herz geschlossen und möchte manchen nie in der Realität begegnen. 


Auch diesmal war die Geschichte am Ende komplett schlüssig und gut gefiel mir besonders, dass nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Persönlich hätte ich mir allerdings noch etwas mehr von dieser "Seherei" gewünscht, das gab der Geschichte etwas sehr mystisches... 


Dieses Buch ist PERFEKT!!!! Schade, dass ich nur Volle Punktzahl vergeben kann, denn ich würde am liebsten „übervolle“ Punkte vergeben! Schon beim Debüt war ich in Norwegen und Christine’s Erzählstil verliebt, aber jetzt ist es ECHTE LIEBE!!! 

Umso größer ist nun meine Sehnsucht nach dem nächsten Norwegenroman "Insel der blauen Gletscher" , welches im Januar 2015 ebenfalls bei Bastei Lübbe erscheinen wird!