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Sonntag, 16. Juni 2013

"Im Zeichen des weißen Delfins" - Gill Lewis



„Im Zeichen des weißen Delfins“ von Gill Lewis, erschienen bei dtv junior ist eine wunderschöne Geschichte für die Naturschützer der Zukunft.


 Die junge Kara wartet sehnsüchtig auf die Rückkehr ihrer Mutter, die als Meeresforscherin verschollen ist.  Sie entdeckt ein gestrandetes Delfinbaby, das von den Schleppnetzen der Fischer lebensbedrohlich verletzt ist. Kara und ihr Freund Felix versuchen das Delfinbaby zu retten und gegen den Gebrauch der Schleppnetze zu kämpfen.

Der studierten Tiermedizinerin Gill Lewis gelingt spielend leicht junge Leser für Naturschutz zu begeistern, denn Delfine findet jeder toll. Dass die Welt nicht nur eitel Sonnenschein bietet, sondern auch Verlust und Zerstörung, bindet sie thematisch ebenso gut ein, wie Freundschaft und Kampfgeist.

Das Cover ist wunderschön gestaltet, der Einband hält auch ungebändigten Kinderhänden stand und sprachlich ist das Buch für die Zielgruppe bis auf 2-3 Fachbegriffe, bei denen vielleicht auch die Eltern  googlen müssen, super zu verstehen. Mit knapp 270 Seiten, die in 38 Kapitel aufgeteilt sind, hat das Buch eine kindgerechte Länge. Am Ende findet der Leser noch 12 faszinierende Tatsachen über Delfine und nützliche Webseiten um sich weiter ins Thema reinzulesen.

Auch als Leser Ü30 hat mir die Geschichte sehr gut gefallen und ich habe sehr gerne an meine Kindheit mit Flipper - Filmen oder an meine erste eigene Delfinbegegnung vor einem Jahr zurückgedacht. 

Sehr lobenswert finde ich die Idee den Schutz der Umwelt mit einer herzergreifenden Story zu kombinieren und dadurch die Naturschützer von morgen zu erreichen.     

"Phanhabs Savanna" - Tanja Dekker



Heute mal ein Wimmelbuch namens Phanhabs Savanna… 
was das ist???


Auf ihrer Internetseite twikga.de erklärt die Illustratorin Tanja Dekker selbst die Idee ihrer Bücher: 

„Phanhabs ist eine Reihe fotografischer Wimmelbücher. Die Betrachter werden mitgenommen auf eine Expedition durch die Lebensräume der wilden Tiere in Afrika. Die Wimmelbilder zeigen, wie Zebras, Löwen, Nilpferde, Elefanten und viele andere Tiere leben. Im hinteren Teil des Buches kann der neugierige Leser Namen und Verstecke der Tiere nachschlagen.“ 


Bisher gibt es 2 dieser Bücher: Lush Bush und Savanna. Ich stelle euch Savanna vor, welches 2013 bei twikga erschienen ist.



Mit diesem Buch geht man auf eine ganz besondere Safari. Auf 10 Doppelseiten gibt es Collagen unzähliger afrikanischer Tiere in ihrer natürlichen Umgebung. Für die Illustrationen aus Fotos und Zeichnungen benötigt es weniger Geld und weniger Zeit um diese Tiere alle auf einem Haufen zu entdecken und beobachten. Im Gegensatz zu üblichen Lexika sieht man die Tiere hier auch alle gemeinsam und in durchaus möglichen Zusammensetzungen. Zwar wimmeln die Bilder, wie der Name schon sagt, von Tieren, was natürlich in freier Wildbahn nicht so geballt vorkommt, aber genau das macht den Reiz des Buches aus, nämlich dass man nicht mit einem einzigen kurzen Blick das komplette Bild erfasst, sondern auch nach minutenlangem Betrachten immer noch etwas neues entdeckt. 


Das Buch ist für eine tierinteressierte Leserschaft im Alter von 4 bis 99 gedacht, wobei ich mir sehr gut vorstellen kann, dass man in jedem Alter noch Tiere in diesem Buch entdecken kann, die man bisher nicht kannte. Zum Nachschlagen sind sie hinten in 3 Sprachen (deutsch, englisch, holländisch) aufgelistet.


Ich hatte das große Glück persönlich in ostafrikanischen Nationalparks sein zu dürfen, wobei ich natürlich fast alle der abgebildeten Tiere live sehen durfte. Das Buch weckte die schönsten Erinnerungen in mir… an das Suchen und Beobachten der Tiere, an die Ehrfurcht sie in ihrem Lebensraum besuchen zu dürfen und an die schönste Musik der Welt: die Geräusche der afrikanischen Savanne. In meinem Kopf liefen wieder Filme und mein Herz schlug so schnell und begeistert wie vor Ort.   


Ich empfehle das Buch als Geschenk für phantasievolle, naturinteressierte Kinder als Vorbereitung auf ihr eventuelles persönliches Afrikaabenteuer und für ältere Menschen, die etwas über die Tierwelt dazulernen möchten.

"Solange mein Herz für euch schlägt" - Sabine Niese



Sabine Niese ist eine Frau, die mich mit ihrer Geschichte tief bewegt. Ich wurde vor Jahren durch Stern TV auf sie aufmerksam und verfolgte seitdem sporadisch ihr Leben. 2013 veröffentlichte sie im mvg Verlag ihr Buch „Solange mein Herz für euch schlägt“ und schreibt fleißig unter Hetzjagd ins Licht Tagebuch. Während sich viele Menschen mit ihrem Schicksal abfinden und sich verstecken würden, öffnet uns Sabine Niese die Tür zu ihrer Welt und macht sich und anderen Betroffenen Mut. 

Sie beweist, dass man sich nicht alles vom Schicksal gefallen lassen muss! 



Sabine bekam vor einigen Jahren die Diagnose ALS – Amyotrophe Lateralsklerose. Ihr bisheriges Leben als selbstständige Frau mit Mann, 3 Kindern und tollem Freundeskreis wurde von einem auf den anderen Tag durcheinandergewirbelt. Nun ist sie ist auf einen Elektrorollstuhl angewiesen und der ALS-Sog versucht sie in den Abgrund von Armut, Krankheit und Trauer zu ziehen. Aber Sabine ist eine Kämpferin mit viel Herz, Verstand und Humor, die sich entschlossen hat sich nicht aufzugeben und in dieser verqueren Welt trotz harter Schicksalsschläge ihre Spuren zu hinterlassen.


Sie weigert sich vehement die Krankheit anzunehmen und kämpft dagegen an. Die Kraft dafür schöpft sie aus Ihrem Familienglück. Ihr Mann Jörg steht ihr und den 3 Kindern zur Seite und zusammen kämpfen sie vor allem auch gegen soziale Kälte und die Tatsache, dass relativ  seltene Krankheiten wie ALS so wenig Beachtung bei den Verteilern von Forschungsgeldern bekommen und sie schnell als unheilbar deklariert werden.


Ich fand die Kapitelanfänge immer sehr stark, ob Gedicht oder Essay, es sind wundervolle Erörterungen und tolle Gedankengänge, die ich sicher das ein oder andere Mal noch gesondert lesen und mir daraus einige Zeilen in meine Lebensphilosophie kopieren werde.

Das Buch schenkt dem Leser auch viele Einblicke in die Welt von Betroffenen: über zahlreiche Arztbesuche, die je nach Facharzt auch zu unterschiedlichen Theorien geführt haben, die  lästige deutsche Bürokratie, die erkrankten Menschen völlig absurde Stolpersteine in den Weg legt, der manchmal echt unmenschliche Umgang mit Patienten,  aber auch sehr Wissenswertes über Elektrorollstühle und Sprachcomputer, Infos denen man als gesunder Mensch im Alltag nicht begegnet.


Vor allem aber ist es eine authentische Geschichte mit sehr privaten Einblicken, dem Zeigen von Stärken und Schwächen, Sorgen und Ängsten und eine wunderschöne Liebeserklärung an ihre Familie. 


Da Sabine zum Zeitpunkt des Schreibens davon ausgehen musste, dass ihre Lebenszeit nicht mehr sehr weit in die Zukunft reicht, hat sie das Buch als eine Art Abschiedsbrief an ihre Kinder verfasst.  Gerade die letzten Kapitel habe ich mit extremen Gefühlen und sehr sehr sehr viel Tränen gelesen. Ich hatte Angst davor, dass das Buch mich so tief bewegt, aber nun ist es passiert und ich bin froh darüber. Ich bin überwältigt wie viel ich von und über Sabine gelernt hat und wie unfassbar gut sie mit ihrer Situation umgeht und dann noch die richtigen Worte findet, die mich manchmal traurig, betroffen oder wütend gemacht haben, aber auch an vielen Stellen ermutigt oder zum Lachen gebracht haben.  


Auf ihrer Internetseite kann man weiterverfolgen, was alles nach dem Buch passiert ist. Durch die Veröffentlichung des Buches wurden viele Menschen auf sie aufmerksam und ein großer Kreis von „Engeln“ hat ihr ermöglicht an einer Stammzellentherapie teilzunehmen. Nun besteht wieder Hoffnung und ich wünsche mir sehr, dass Sabine in vielen Jahren erneut ein Buch schreibt in dem sie ihren Sieg über ALS verkündet. 


„Solange mein Herz für euch schlägt“ bekommt bei mir einen ganz besonderen Platz im Regal, denn es das bewegendste Buch, dass ich in den letzten Jahren gelesen habe.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Fluthilfe Buchhandel

Hallo liebe Buchfreunde!!!

Jedem von Euch ist sicher schonmal ein Buch ins Wasser gefallen, oder??? Ich habe schon einige in meiner Badewanne versenkt! Das war immer sehr ärgerlich, aber no risk no Fun :)

Leider wurden in den letzten Wochen aber jede Menge Bücher in Deutschland geflutet, was nicht durch trottelige Tollpatschigkeit meinereits verursacht wurde! Das große Hochwasser 2013 hat nicht nur unzählige Altstädte oder eben erst wieder errichtete Existenzen zerstört, sondern eben auch jede Menge kleine, tolle Buchläden! Und wer liebt sie nicht, die Buchläden mit Charme und kompetenter Beratung, die soviel Liebe und Wärme in sich vereinen?

Bei Facebook gab es eine tolle Aktion, bei der eine Gruppe von Buchfreunden untereinander Bücher verkauft und der Erlös an Flutopfer gespendet wird. Natürlich hab ich auch teilgenommen und dabei einen Erlös von 16 Euro ergattert... den hab ich etwas aufgerundet und heute 35 Euro an die Fluthilfe Buchhandel gespendet, damit die "Stiftung Neue Klassik" den lokalen Buchhändlern in den betroffenen Gebieten helfen kann.

Wer auch helfen möchte, kann sich auf ihrer Facebookpräsenz FluthilfeBuchhandel 2013 umschauen und findet dort auch die Kontodaten! 




Sonntag, 9. Juni 2013

“Der Selbstversorger“ - Wolf-Dieter Storl



“Der Selbstversorger“ Wolf-Dieter Storl schenkt uns in seinem aktuellen Buch (erschienen 2013 bei Gräfe und Unzer) Einblicke in das perfekte Zusammenspiel von Mensch und Natur. Er versorgt sich und seine Familie ausschließlich mit selbst Angebautem aus dem eigenen Garten und lebt damit nicht nur gesund, sondern auch sehr ausgewogen. 


Der heutige Kulturanthropologe und Ethnobotaniker Wolf-Dieter Storl wuchs mitten in der Natur auf und lernte von vielen klugen Wegbegleitern, welche Kräuter und Pflanzen er für sämtliche Wehwehchen oder gegen großen Hunger verwenden kann. Dieses gesammelte Wissen gibt er nun weiter und erklärt dem Leser auch, wie er sein eigenes  Selbstversorgerreich aufbauen und pflegen kann. Dabei lernt der Leser viel über die europäische Pflanzenwelt und wie man sie nutzt. Ich war erstaunt, was man alles essen kann und wie vielfältig die Naturapotheke ist. 

„Wer die essbaren Wildpflanzen seiner Umgebung kennt, kann sich völlig kostenlos gesund ernähren“. 

Das Buch beginnt mit der Lebensgeschichte des Autors, wie er aufwuchs und zu dem wurde, der er heute ist. Nach und nach bindet er dann ein, welche Kräuter ihm über diverse Krankheiten hinweg halfen und welche Wurzeln, Knospen und Blätter er für eine gesunde Ernährung verwendet. Weiter geht’s mit den Grundlagen des Gartenbaus und jeder Menge hilfreicher Tipps und Kniffe gegen Schädlinge und unerwünschte Begleitkräuter.  Am Ende listet er noch jede Menge Fachwissen zur Kompostierung, Gartenjahreszeiten und Haltbarmachung auf und erwähnt ganz zum Schluß noch viele weiterführende Links und Buchtipps.

Die moderne Zivilisation mag diese Lebensphilosophie belächeln, aber der moderne Mensch hat einfach verlernt mit und von der Natur zu leben. Es scheint so viel einfacher, aber vor allem bequemer zu sein, in den Laden zu gehen und sich Obst und Gemüse aus aller Welt zu kaufen. Der daraus entstandene Weltmarkt mit elend langen Transportwegen zerstört nicht nur die Umwelt, sondern verschafft dem Kunden auch auf Reisen künstlich nachgereifte Ware, die seine besten Inhaltsstoffe nie entwickeln durfte oder durch Chemie oder genetische Veränderung verloren hat.

Ich bin sehr begeistert von diesem Buch, denn ich bin zwar naturverbunden, wusste aber von dem Buchinhalt nicht mal einen Bruchteil. Ich habe mich an einige Begriffe aus dem DDR-Schulgarten erinnert und besonders gut gefiel mir die Lebensgeschichte des Autors. Etwas wankend bin ich beim Thema Illustrationen, denn sämtliche Pflanzen sind nur gezeichnet, was für Unwissende sicherlich eher schwieriger erkennbar ist als ein gutes Foto. 

Leider empfinde ich das ebook nicht so sehr als geeignet, da es eher schwierig ist dieses als Nachschlagewerk zu nutzen oder dem Nachbarn für die Erweiterung seines Wissens zu leihen. Wer das Buch also wirklich zur Erweiterung seines Gartenwissens haben will, sollte es sich als Printausgabe zulegen.

Für das Werk vergebe ich 4 von 5 Punkten, denn es ist sehr informativ, hilfreich und spiegelt eine wundervolle Philosophie wieder. Ich bin sehr dankbar, dass es noch Naturburschen gibt, die das wirklich sinnvolle Wissen nicht verschwinden lassen!

Montag, 3. Juni 2013

"Die Schicksalsgabe" - Barbara Wood



Ich habe mir vor Jahren angewöhnt auch Büchern eine Chance zu geben, die ich nicht auf den ersten Blick auswählen würde. Ob es ein gefundenes, empfohlenes oder ein gewonnenes Buch ist, manche Bücher finden zu mir ohne dass ich sie mir bewusst ausgesucht habe. 

Willkommen ist aber erst mal jedes Buch!


Genau so erging es mir mit Barbara Wood: „Die Schicksalsgabe“. Ich habe es in einem großen Buchpacket gewonnen und da ich ahnte, dass es mich nicht vom Hocker reißt, habe ich es beim Welttag des Buches weiter verlost. Da ich davon aber auch eine ebook-Ausgabe besitze und mit meinen Gewinnern der Blogger-schenken-Lesefreude-Aktion je ein Projekt „gemeinsames Lesen und Rezensieren“ veranstalte, habe ich nun dieses Buch angefangen. 


 So leid es mir auch für Bücher tut, wenn ich sie abbreche, weil sie mich nerven…


Aber dieses Werk beende ich nun bei Seite 65, denn bisher hat es mich nicht gepackt, nicht berührt und nix darin hat mich interessiert. 
Es ist zwar einigermaßen gut geschrieben und ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Schreibstil eine große Fanschar besitzt, aber thematisch passt es so gar nicht in meine Welt. Für mich ist es zu krampfhaft episch und Geschichte war noch nie mein Interessengebiet, demzufolge habe ich von den ganzen Hintergründen auch keine Ahnung, die man vielleicht benötigt um die Zusammenhänge zu begreifen. 


Ich bin einfach kein Typ für historische Romane mit Hokuspokus und Klischees. 


Dennoch werde ich es in nächster Zeit mit einem anderen Roman von Barbara Wood versuchen, denn ich kann mir gut vorstellen, dass ein Buch von ihr mit einem anderen Hintergrund mich doch packen könnte.